Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

Suchergebnis löschen

Dachstuhlbrand

Einsatz der Feuerwehr PfullingenBrand 3 am von Dietmar Rall, Feuerwehr Pfullingen

Lage:
Am Samstag 07.12.2013, um 19:59 Uhr, wurde die Feuerwehr Pfullingen zu einem unklaren Brand  im Bereich der Schlossgartenstraße alarmiert. Ein Anwohner aus der Römerstraße meldete Rauch und Feuerschein an einem Wohnhaus in der Schlossgartenstraße, die Hausnummer konnte er nicht nennen. Noch während des Ausrückens des Einsatzleiters erhöhte die integrierte Leitstelle die Alarmierung auf „Brand besonderes Objekt“ und bestätigte aufgrund weiterer eingehender Notrufe einen Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus. Ob sich noch Personen im Gebäude befänden sei unklar. Die Einsatzleitung ordnete daraufhin die Entsendung eines erweiterten Löschzuges zur Einsatzstelle an.

Beim Eintreffen stellte sich folgende Lage dar: Vor dem Gebäude (6 Wohnungen) befanden sich mehrere aufgeregte Personen. Im Dachbereich war eine starke Rauchentwicklung und Feuerschein erkennbar. Auf Nachfrage wurde dem Einsatzleiter mitgeteilt, dass eventuell noch Personen in den Wohnungen sind. Die Erkundung des dritten Obergeschosses ergab eine leichte Verrauchung, starke Brandgeräusche und einen ausgelösten Hausrauchmelder. In diesem Geschoss befanden sich zwei Wohnungseingangstüren, die beide verschlossen waren. Ebenso im Deckenbereich eine geschlossene Einschubtreppe, die in den Spitzboden des Dachgeschosses führte. Im Bereich dieser Treppe konnte Feuerschein festgestellt werden.


Maßnahmen:
Durch den Einsatzleiter wurden die beiden Wohnungstüren gewaltsam geöffnet und die Wohnungen kontrolliert. In beiden Wohnungen befanden sich keine Personen, auch konnte kein Brand oder Verrauchung festgestellt werden. Damit war klar war dass der Brand im Spitzboden wütete. Beide Türen wurden daraufhin wieder geschlossen. Unmittelbar danach brach die Einschubtreppe brennend in den Flur des Dachgeschosses. Durch den erkundeten Einsatzleiter konnte durch den Einsatz eines 6 KG Pulverlöschers, der im Flur angebracht war, eine sofortige Brandbekämpfung aufgenommen und das Feuer in den Dachbereich zurückgedrängt werden. Noch vor Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs konnte eine ältere Bewohnerin ins Freie verbracht werden. Zwischenzeitlich war das Feuer durch die Dachhaut gebrochen und eine Hälfte des Dachstuhles stand im Vollbrand.

Bereits 9 Minuten nach der Alarmierung befanden sich 5 Fahrzeuge mit 32 Einsatzkräften der Feuerwehr an der Einsatzstelle. Durch das erste Löschgruppenfahrzeug wurde sofort ein Löschrohr über den Treppenraum in das Dachgeschoss vorgenommen. Mit einer tragbaren Leiter wurde ein Zugang in den Spitzboden geschaffen und die Brandbekämpfung aufgenommen. Durch einen weiteren Trupp unter Atemschutz wurden nochmals alle Wohnungen kontrolliert. Nach kurzer Zeit konnte definitiv bestätigt werden, dass sich keine Personen mehr im Gebäude befinden.

Die zwischenzeitlich ebenfalls eingetroffene Drehleiter und zwei weitere Löschgruppenfahrzeuge nahmen über den Außenbereich ein weiteres Rohr zur Brandbekämpfung vor und stellten die Wasserversorgung sicher. Ebenso wurde ein zweites Rohr im Treppenraum in Stellung gebracht. Durch das schnelle und massive Vorgehen konnte eine Brandausbreitung verhindert werden, sodass lediglich eine Hälfte des Dachstuhls und eine darunterliegende Wohnung durch den Brand und das Löschwasser betroffen waren. Nach kurzer Zeit war der Brand soweit eingedämmt, dass „Wasser halt“ gegeben und die Nachlöscharbeiten aufgenommen werden konnten. Bereits in dieser Phase wurde mit Wassersaugern das eingesetzte Löschwasser aufgenommen um weitere Schäden zu verhindern. Die Dachhaut wurde im weiteren Verlauf im Brandbereich vollständig geöffnet, um alle Glutnester ablöschen zu können. Anschließend wurde dieser Bereich mit Folie gesichert und wieder verschlossen.

Die betroffenen Hausbewohner wurden im Abrollbehälter „AB-Führung“ der Feuerwehr, durch Kräfte des DRK betreut und mit Heißgetränken versorgt. Da durch den Brand die Elektrozuleitung beschädigt wurde und somit alle Wohnungen ohne Strom und Heizung waren, konnten die Hausbewohner nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Alle konnten jedoch bei Verwandten und Bekannten unterkommen.

Bürgermeister Rudolf Heß machte sich Vor Ort persönlich ein Bild der Lage.
Der Einsatz konnte gegen 01:15 Uhr von der Feuerwehr beendet werden.

Am Sonntag 08.12.2013 wurde, auf Anforderung durch die Polizei, durch die Feuerwehr eine Wohnungstüre im Dachgeschoss gesichert.

Verletzte Feuerwehrangehörige:
Ein Feuerwehrangehöriger mit Kreislaufproblemen, ein Feuerwehrangehöriger mit einer Prellung am Unterarm durch herabstürzende heiße Dachziegel. Beide führten den ersten Löschangriff innerhalb des Dachgeschosses durch.