Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Brand in Mehrfamilienwohnhaus, 3 Verletzte Feuerwehrmänner

Einsatz der Feuerwehren Reutlingen und PfullingenBrand 4 am von Harald Herrmann

Mit einem Großaufgebot musste die Reutlinger Feuerwehr heute Nacht zu einem Brand in die Wiesstraße im Gebiet „Voller Brunnen“ ausrücken. Dabei wurden auch 3 Feuerwehrmänner verletzt und mussten in das Kreisklinikum eingeliefert werden.

Um 1:17 Uhr wurde die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst über Notruf 112 über einen Brand in der Wiesstraße 1 verständigt. Aufgrund der unklaren Brandmeldung wurde der Löschzug der Berufsfeuerwehr entsandt und Kräfte der Abteilung Freiw. Feuerwehr Stadtmitte nachalarmiert.

Beim Eintreffen des Einsatzleiters um 1.23 Uhr war das Gebäude in eine starke Rauchentwicklung gehüllt, im Anbau war Feuerschein sichtbar. Nachdem noch nicht alle Personen zu diesem Zeitpunkt das Gebäude verlassen hatten, veranlasste der Einsatzleiter die sofortige Räumung des Gebäudes. Die evakuierten Personen wurden in einem Abrollbehälter der Feuerwehr untergebracht und vom Deutschen Roten Kreuz betreut.

Über die Drehleiter und über den Treppenraum wurden jeweils Löschrohre unter Atemschutz eingesetzt, um das Ausbreiten des Feuers auf das gesamte Gebäude zu verhindern. Eine zweite Drehleiter und weitere Rohre wurden in der Folge über den Hinterhof zur Riegelstellung und zur Brandbekämpfung vorgenommen.

Da alle Einsatzmaßnahmen aufgrund der starken Rauchentwicklung unter Atemschutz durgeführt werden mussten, war die Nachalarmierung weiterer Kräfte der Abteilungen Betzingen, Sondelfingen und Oferdingen notwendig. Ebenso musste eine große Atemschutz-Logistik vor Ort

über den Abrollbehälter-Atemschutz eingerichtet und Ersatzflaschen aus der Feuerwache nachgeführt werden.

Im Laufe der Brandbekämpfung erlitt ein Feuerwehrangehöriger eine Rauchgasvergiftung und musste vom Rettungsdienst in die Klinik eingeliefert werden. Ein Trupp, der im Innern des Gebäudes zur Brandbekämpfung eingesetzt war, wurde durch einen Stromschlag verletzt und musste ebenfalls vom Notarzt ins Klinikum verbracht werden. Alle Feuerwehrangehörige konnten jedoch nach einer intensiven Untersuchung und Behandlung die Klinik in den frühen Morgenstunden wieder verlassen.

Durch den umfassenden Einsatz der Feuerwehr konnte eine Ausbreitung des Brandes auf das Wohnhaus verhindert werden. Das Ablöschen des Brandes im eingeschossigen Anbau war jedoch über Stunden nicht möglich, weil die Isolierung unter dem Blechdach brannte und das Blechdach nicht geöffnet werden konnte.

Aus diesem Grunde ließ der Einsatzleiter einen Bagger zur Einsatzstelle alarmieren und nach Rücksprache mit der Polizei den Anbau einreißen. Danach konnte der Brand abgelöscht werden.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung lies die Feuerwehr im betroffenen Gebiet Durchsagen mach, dass die Bevölkerung Fenster und Türen schließt und in den Gebäuden bleibt, nachdem gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden konnten. Ein Messfahrzeug der Feuerwehr kontrollierte das Gebiet, in dem sich der Brandrauch gesammelt hatte, konnte zwar erheblichen Brandgeruch feststellen, jedoch keine gesundheitsgefährdenden Substanzen aufgrund der großen Verdünnung nachweisen.

Die Einsatzmaßnahmen wurden von der Führungsunterstützungseinheit aus dem großen Einsatzleitwagen koordiniert.

Gegen 05.00Uhr war der Brand soweit gelöscht, sodass die ersten Kräfte wieder zu ihren Standorten einrücken konnten. Zu Nachlöscharbeiten blieben noch 2 Löschfahrzeuge bis gegen 08.15 Uhr vor Ort.

Im Einsatz waren 20 Fahrzeuge der Feuerwehr und 98 Einsatzkräfte der Feuerwehr; das Deutsche Rote Kreuz war mit einem Organisatorischen Leiter, 2 Notärzten und zeitweise 6 Rettungswagen vor Ort. Die Polizei sperrte die Einsatzstelle weiträumig ab und hat die Ermittlungen zur

Brandursache aufgenommen. Die Technischen Betriebsdienste der Stadt stellten zum Abtransport des Brandschuttes 2 Container bereit und lieferten Absperrmaterial an.

Die Buslinie in der Christophstraße konnte wegen des Feuerwehreinsatzes bis gegen 08.00 Uhr nicht befahren werden. Die RSV wurde hierüber informiert.

Während der Brandbekämpfung in der Wiesstraße musste die Feuerwehr zu einer weiteren Brandmeldung mit einem Löschzug in die Dinkelsbühler Str. ausrücken. Diese erwies sich jedoch als Fehleinsatz. Der dort wahrgenommene Brandgeruch kam von der Einsatzstelle in der Wiesstraße.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes für die Stadt Reutlingen wurde die Feuerwache während des Einsatzes durch die Abteilung Freiw. Feuerwehr Rommelsbach und weiteren Kräften der Freiw. Feuerwehr Pfullingen besetzt.