Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Großbrand einer Lagerhalle in Wittlingen

Einsatz der Feuerwehren Bad Urach, Reutlingen, Dettingen und MetzingenGebäudebrand am von Feuerwehr Bad Urach

In der Nacht auf den 09. März wurde die Feuerwehr Bad Urach um ca. 1 Uhr mit dem Stichwort „B4 Dachstuhlbrand“ in den Ortsteil Wittlingen alarmiert, aufgrund des Stichwortes wurde zudem eine weitere Drehleiter aus Dettingen entsandt. Bereits auf der Anfahrt konnten die Abteilungen Wittlingen, Hengen und Stadt schon von weitem ein Flammenmeer am Nachthimmel wahrnehmen. Die ersten Kräfte, welche bereits kurz nach dem ersten Notruf im Wittlinger Industriegebiet eintrafen, fanden eine in Vollbrand stehende Lagerhalle einer Firma für Elektrotechnik vor. Durch den Einsatzleiter und Zugführer aus Bad Urach konnte erkundet werden, dass ein direkt angrenzendes Wohnhaus neben der Halle sowie ein Wohnmobilverleih hinter der Halle akut vom Feuer bedroht waren. Die Flammen drohten auf diese Gebäude überzuspringen. So sind bereits Rollläden geschmolzen und Fenster zerborsten auch Rauch drang massiv in die angrenzenden Objekte ein. Die Büroräume und weitere Lagerräume der Elektrotechnikfirma, welche durch eine Brandschutzwand von der brennenden Lagerhalle getrennt waren, standen bereits zu Teilen in Flammen.

Da schon nach wenigen Minuten klar war, dass sich glücklicherweise keine Personen mehr in den Objekten befanden, konnten sich alle Maßnahmen darauf konzentrieren die umliegenden Firmen und Wohnhäuser zu schützen. So wurden durch die Abteilungen Wittlingen und Hengen von der Baachstraße aus zwei Riegelstellungen mit mehreren C-Rohren rechts und links vom Brandobjekt aufgebaut. Durch die Abteilung Stadt wurde eine Riegelstellung mit zwei C-Rohren, zum hinter der Halle gelegen Wohnmobilverleih, aufgebaut. Durch die beiden Drehleitern wurde eine Brandbekämpfung von beiden Seiten mit zwei Wenderohren vorbereitet. Des Weiteren wurden die Feuerwehren aus Seeburg, Grabenstetten und Römerstein mit weiteren Löschfahrzeugen nachalarmiert. Da schnell absehbar war, dass der Einsatz noch etliche Stunden in Anspruch nehmen würde, wurde die Abteilung Sirchingen nach Bad Urach zur Wachbesetzung alarmiert, um dort den Grundschutz zu gewährleisten. Ebenso wurde der Abrollbehälter Atemschutz der Berufsfeuerwehr Reutlingen nachgefordert, um die benötigte hohe Anzahl an Atemschutzgeräten sicherzustellen. Neben der drohenden Brandausbreitung, stellte die mangelhafte Löschwasserversorgung eines der Hauptprobleme in der Erstphase dar. So mussten mehrere Leitungen über hunderte Meter an weit entfernte Hydranten verlegt werden, sodass ausreichend Löschwasser an der Einsatzstelle zur Verfügung stand. Hierfür wurde durch die Stadtwerke Bad Urach der Druck im Leitungsnetz erhöht. Außerdem wurde der Abrollbehälter Großbrand der Feuerwehr Metzingen, welcher über mehrere tausend Litern Wasser verfügt, als Puffer an die Einsatzstelle geordert.

Die getroffenen Maßnahmen zeigten glücklicherweise schnell Wirkung, so konnte sowohl das Wohnhaus, als auch alle umliegenden Firmen und Lagerhallen vor größeren Schäden gerettet werden. Nachdem ausreichend Löschwasser zur Verfügung stand, konnte zudem mit einem direkten Löschangriff über die beiden Drehleitern und mehreren handgeführten Strahlrohren gestartet werden. Erst nach mehreren Stunden, konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Ein weiterer Gefahrenschwerpunkt stellte sowohl die Photovoltaikanlage auf dem Dach, als auch mehrere Akkus im Außenbereich der Halle dar. Letztere wurden zunächst massiv gekühlt und im weiteren Verlauf in einem Wasserbad versenkt. Um den Nachschub an Atemschutzgeräteträgern sicherzustellen, wurden die Feuerwehren aus Hülben und Münsingen mit jeweils einem Löschfahrzeug nachgefordert. Auch der Messzug aus Reutlingen kam zum Einsatz, welcher mehrere Messungen im Nahbereich des Brandobjektes vornahm. Alle Messungen verliefen jedoch negativ, so konnte eine Gefahr für die Anwohner durch giftige Stoffe ausgeschlossen werden.

In der heißen Phase des Einsatzes, waren über 150 Feuerwehrmänner und -Frauen mit ca. 26 Fahrzeugen von acht Feuerwehren im Einsatz, auch der Rettungsdienst und der DRK Ortsverein Bad Urach waren mit mehreren Einsatzkräften vor Ort. Erst am Morgen konnten die ersten Feuerwehren aus dem Einsatz entlassen werden. Die weiteren Nachlöschmaßnahmen gestalteten sich jedoch äußerst schwierig, da immer wieder Glutnester unter dem Schutt aufflammten. Mithilfe zweier Bagger, wurde das Brandobjekt nach und nach abgetragen, damit auch tieferliegende Glutnester abgelöscht werden konnten. Zudem wurde über einen großen Teil der Brandruine ein Schaumteppich gelegt, hierzu wurden ca. 800 Liter Schaummittel verbraucht. Diese Nachlöscharbeiten dauerten bis zum späten Abend des 10. März an. Auch am Abend des 11. März, wurde die Feuerwehr Wittlingen nochmals an die Einsatzstelle alarmiert, da wieder eine Rauchentwicklung wahrnehmbar war, was weitere Nachlöscharbeiten notwendig machte. So konnte der Einsatz erst nach über zwei Tagen beendet werden.

Die Feuerwehr Bad Urach bedankt sich bei allen eingesetzten Einsatzkräften für die reibungslose Zusammenarbeit. Ein weiterer Dank geht an den DRK Ortsverein Bad Urach für die hervorragende Versorgung aller Beteiligten.

Eingesetzte Fahrzeuge

Urach 1/11, Urach 1/44-1, Urach 1/33, Urach 1/44-2, Urach 1/45, Urach 1/19, Urach 2/42, Urach 2/19, Urach 3/48, Urach 4/48, Urach 5/48

Weitere Beteiligte

Feuerwehr Dettingen, Feuerwehr Grabenstetten, Feuerwehr Römerstein, Feuerwehr Hülben, Feuerwehr Reutlingen, Feuerwehr Metzingen, Feuerwehr Münsingen, Polizei, Rettungsdienst, DRK OV Bad Urach und Metzingen, Stadtwerke Bad Urach, Vertreter der Stadt Bad Urach, Bauhof Bad Urach