Übung - Feuerwehr und DRK proben am Donnerstag den Ernstfall im Samariterstift. DRK-Unfalldarsteller spielen verwirrte und unter Schock stehende Heimbewohner
Ziel erreicht
VON MAGDALENA KABLAOUI
PFULLINGEN. Ein Horrorszenario: Ein Feuer bricht aus im Pflegebereich des Altenpflegeheims. Verwirrte und bettlägrige Bewohner müssen aus verrauchten Zimmern evakuiert werden. Teilweise ist diesen der Fluchtweg über den Flur abgeschnitten. Für ein solches Ereignis gibt es bei der Feuerwehr einen mit dem Personal des Samariterstifts abgestimmten Einsatzplan. Der wurde nun unter Realbedingungen erprobt.
Donnerstagabend, 17.50 Uhr: Ein Mitarbeiter des Pflegeheims bemerkt den Brand in einem Zimmer im ersten Stock des Samariterstifts, der schnell zu einer starken Rauchentwicklung führt. Der Mitarbeiter alarmiert die Feuerwehr und bricht beim Versuch, den Band selbst zu löschen, bewusstlos zusammen. Der Rauch breitet sich im ganzen Trakt aus, mehrere automatische Brandmeldeanlagen lösen aus. Während in den vorderen Räumen das Personal um Pflegedienstleiterin Christine Klein die Bewohner evakuieren kann, ist den Bewohnern in hinteren Zimmern der Fluchtweg abgeschnitten.
Die nach wenigen Minuten mit einem erweiterten Löschzug eintreffende Feuerwehr wird von der Leiterin des Samariterstifts, Margrit Vollmer-Herrmann, informiert. Feuerwehr-Einsatzleiter Dietmar Rall entscheidet sich, die sechs von Rauch und Feuer eingeschlossenen Bewohner auf die Balkone zu bringen.
Hier können sie ausharren, bis sie über eine Drehleiter in Sicherheit gebracht werden. Vor dem Gebäude werden alle von der DRK-Bereitschaft versorgt. Alle Hände voll zu tun haben die Sanitäter auch mit verwirrten und unter Schock stehenden Heimbewohnern, die noch lange nach Abschluss der Rettungs- und Löschaktion vor dem Samariterstift herumirren. Sehr überzeugend gespielt von den Mitgliedern der Realistischen Unfalldarstellung des Kreisverbands Reutlingen.
»Die waren sehr gut«, schmunzelt Rall bei einer kurzen abschließenden Besprechung. Und Christine Klein bestätigt mit Blick auf die temperamentvoll und renitent spielenden Laiendarsteller: »Das war schon sehr schwierig.«
»Übungsziel erreicht«, konnte Rall um 18.45 Uhr vermelden. Alle Personen seien gerettet. Kleine Schwachstellen habe die Übung an den Tag gebracht; die Feuerwehrzufahrt sei sehr eng. Für Margrit Vollmer-Herrmann war alles »sehr lehrreich«. (GEA)