Lern-Erlebnis - Fünfzig Kinder beim simulierten Rettungseinsatz von Feuerwehr und Rotem Kreuz Lichtenstein
Spielerisch auf Helfen geschult
Von Magdalena Kablaoui
LICHTENSTEIN. »Wir sind froh über die riesige Anmeldezahl. Da lohnt sich der Einsatz!« Andreas Klitscher, Leiter der Jugendfeuerwehr Lichtenstein, zeigte sich überaus zufrieden: Rund fünfzig Kinder waren zum »Tag der Hilfsorganisationen« gekommen. Zum ersten Mal seit etlichen Jahren boten die Freiwillige Feuerwehr Lichtenstein und die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes wieder ein gemeinsames informatives Ferien-Erlebnis für Kinder.
Timo Eberhard vom DRK Lichtenstein: Die beiden Organisationen wollen die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rotem Kreuz in Lichtenstein stärken.
Das gemeinsame Programm an diesem Samstag, für das sich auch Bürgermeister Helmut Knorr und sein Konkurrent für das Bürgermeisteramt, Peter Nußbaum, interessierten, bot sechs Stunden Action und Informationen, dazu in der Mittagspause ein Vesper und zum Abschluss gemeinsames Grillen - all das bei schönstem Sommerwetter.
»Den könnten wir gut in der Jugendfeuerwehr brauchen«
Die Kinder waren beeindruckt und hoch zufrieden. Beeindruckt vor allem von der Übung im Hof der Feuerwehr in Unterhausen. Feuerwehr und Rotes Kreuz simulierten einen Verkehrsunfall: Mit Blaulicht und Sirene kamen die Rettungswagen angefahren.
Nach gemeinsamer Lagebesprechung entfernten die Feuerwehrleute das Dach des Fahrzeugs, die Männer vom Roten Kreuz bargen und versorgten die - in diesem Fall nicht echt - verletzte Person. Ein Beispiel für den von allen Seiten gewollten Schulterschluss der beiden Rettungsdienste, so Klitscher.
In sieben Stationen erklärten die Helfer den in Gruppen aufgeteilten Kindern, wie man einen Notruf absetzt und welche Aufgaben die beiden Organisationen haben. Die Kinder durften sich Pflaster und Verbände anlegen lassen, mit Feuerlöschern und Wasserspritzen umgehen, Hebekissen, Scherenspreizer und Atemschutzgeräte ausprobieren, sich in die Rettungstragen legen und die Einsatzwagen anschauen. Und sie lernten, was sie tun können, wenn jemand bewusstlos wird und Hilfe braucht.
Highlight für viele Kinder war jedoch das Klettern mit Absturzsicherung: Viereinhalb Meter den Baum hinauf, dann fünf Meter auf einer dünnen Slackline zum nächsten Baum balancieren und wieder zurück. »Wacklig und anstrengend« fand das die 14-jährige Julia und war sichtlich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Der sechsjährige Joscha meisterte den Balanceakt in Rekordzeit und zeigt keinerlei Höhenangst. »Den könnten wir gut in der Jugendfeuerwehr brauchen«, sind sich die Lichtensteiner Feuerwehrleute mit der Spezialausbildung »Höhen- und Absturzsicherung« einig.
Nach der Sommerpause trifft sich die Jugendfeuerwehr vom 20. September an wieder 14-tägig um 18.15 Uhr an den Feuerwehrhäusern in Unterhausen, Holzelfingen und Honau. Interessierte Jugendliche und Kinder ab zehn Jahren sind willkommen, ebenso bei der Jugend der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes, die sich ebenfalls vom 13. September an alle vierzehn Tage freitags um 18.30 Uhr im Alten Rathaus von Oberhausen trifft. Hier dürfen schon Kinder, die mindestens sieben Jahre alt sind, mitmachen. (GEA)