Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Qualifizierte Hilfe in allen Notlagen

von GEA

Sicherheit - Nahezu 6 000 Einsätze für die Feuerwehren im Landkreis Reutlingen. Auf die 2 988 Kräfte ist Verlass
Qualifizierte Hilfe in allen Notlagen

VON HARTMUT HOLDER

 

ST. JOHANN/REUTLINGEN. Die Sicherstellung einer effizienten Gefahrenabwehr ist von existenzieller Bedeutung für das Gemeinwesen. Deshalb müsse man auch in Zukunft alles dafür tun, die Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehren zu erhalten, betonte Landrat Thomas Reumann bei der Kommandanten-Dienstversammlung des Landkreises in St. Johann-Würtingen. Fast 6 000 Mal sind die Feuerwehren im vergangenen Jahr zum Einsatz gerufen worden.

Kreisbrandmeister Walter Herrmann berichtete von einem arbeitsreichen Jahr für die 2 988 Einsatzkräfte. Unter ihnen sind 65 Frauen, was gerade einmal einem Anteil von zwei Prozent entspricht.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müsse alles dafür getan werden, um weitere aktive Mitglieder zu gewinnen. Besondere Bedeutung komme hier der Jugendfeuerwehr zu.

Ein Jahr ohne Brandtote Insgesamt sind die Feuerwehren des Landkreises 2009 zu 5 902 Einsätzen gerufen worden. Dies waren 110 Einsätze mehr als im Jahr zuvor. Bei den Gemeindefeuerwehren ging die Anzahl der Einsätze um elf auf 2 707 zurück.

Trotz der hohen Zahl an Alarmen waren nach den Worten des Kreisbrandmeisters neben einem Gefahrguteinsatz im Eislauf- und Freizeitcenter in Reutlingen sowie einem Gefahrguteinsatz in einer Firma in Metzingen, bei dem ein ätzendes und giftiges Gas freigesetzt wurde, keine besonderen oder spektakulären Großschadenslagen im Landkreis zu verzeichnen.

Besonders positiv hob Walter Herrmann hervor, dass zum ersten Mal seit zwei Jahren im Landkreis keine Brandtoten zu beklagen waren. Die Anzahl der Großbrände ging von 36 auf 24 zurück, die Anzahl der Hochwasser und Unwettereinsätze von 385 auf 299. Ein Plus dagegen bei den Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen: Sie stiegen um 217 auf 842 an. Bei Einsätzen sind 40 Feuerwehrangehörige verletzt worden.

Landrat Thomas Reumann lobte das in seiner Struktur und Leistungsfähigkeit stabile und intakte Feuerwehrwesen im Landkreis. Die Menschen im Landkreis können sich zu jeder Zeit darauf verlassen, dass sie in jeder Notlage qualifizierte Hilfe erwarten können. »Für mich«, so der Landrat an die Feuerwehrleute in der Würtinger Gemeindehalle gerichtet, »sind Sie die Helden des Alltags.«

Der Landkreis Reutlingen decke die Bandbreite von der Großstadt bis zum ländlichen Raum ab und liege in weiten Teilen zugleich im ersten Biosphärengebiet in Baden-Württemberg.

Dieser Spannungsbogen spiegle sich auch im Feuerwehrwesen wider. Denn der Landkreis Reutlingen sei der einzige Landkreis in Baden-Württemberg, in dem das gesamte Spektrum einer hoch engagierten und qualifizierten Feuerwehrarbeit von der kleinen Freiwilligen Feuerwehr bis zur einer Abteilung Berufsfeuerwehr abgebildet werde. »Gerade dies macht das Feuerwehrwesen in unserem Landkreis einzigartig und erfolgreich.«

Die Ausrüstung der Feuerwehren ist den Kommunen wichtig. So haben die Gemeinden 2009 Zuwendungsanträge für Beschaffungsmaßnahmen in Höhe von 4,1 Millionen Euro gestellt, wofür Fördermittel in Höhe von 1,35 Millionen Euro beantragt wurden, von denen 730 213 Euro gewährt worden sind.

Überraschend war, dass trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage, in der die Gemeinden teilweise nur mit Mühe ihre Haushalte ausgleichen können, für dieses Jahr Zuwendungsanträge in Höhe von 5,2 Millionen Euro gestellt worden sind. Statistisch fließen pro Einwohner und Monat 3,33 Euro in den Brandschutz, rechnete Walter Herrmann vor.

Dauerthema: Sprechfunk In seinem Bericht streifte der Kreisbrandmeister das neue Feuerwehrgesetz ebenso, wie die inzwischen abgeschlossene Überarbeitung der überörtlichen Einsatzplanung. Ein Dauerthema ist zudem der digitale Sprechfunk. Ende des Jahres rechnet Herrmann damit, dass der Netzaufbau abgeschlossen und ein Probebetrieb für die Polizei möglich ist. Noch nicht in trockenen Tüchern sei dagegen die Anbindung des Netzes an die Leitstellen. Hier gebe es noch erhebliche technische Probleme. Nahezu abgeschlossen sei dagegen die Umstellung auf die digitale Alarmierung.

Als einen weiteren Meilenstein bezeichnete der Kreisbrandmeister, dass nach neunjähriger Planungs- und Bauzeit der Neubau des Feuerwehrhotels Sankt Florian am Titisee eingeweiht werden konnte, sodass dieses für die baden-württembergischen Feuerwehren bedeutende Sozialwerk zukunftsorientiert fortgeführt werden könne. (GEA)