Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Keine Angst vorm Feuerwehrmann

von GEA Reutlingen

Brandschutz - Freiwillige Feuerwehr Pfullingen schult jedes Jahr Schulklassen und Kindergartengruppen
Keine Angst vorm Feuerwehrmann

VON MAGDALENA KABLAOUI

PFULLINGEN. »Wer kennt die Notrufnummer?« Etliche Kinderhände schnellen in die Höhe und schon bald wird die richtige Nummer angesagt: 112. »Die Feuerwehr darf über rote Ampeln fahren«, wissen die Fünf- und Sechsjährigen. »Aber nur, wenn's Blaulicht an ist,« ergänzt Maxin.

Die Mischung aus spielerischem Abfragen des vorhandenen Wissens, Informationen der Feuerwehrmänner Bernhard Eisele und Daniel Braun, ehrfürchtigem Staunen über Versuche mit unterschiedlich großen Feuern und dem Anschauen und Be-Greifen von Autos und Geräten lässt den Besuch des Feuerwehr-hauses für die Vorschulkinder des Pfullinger Schulkindergartens zum kurzweiligen und informativen Erlebnis werden.

Nach wie vor ist die Feuerwehr etwas Faszinierendes für Kinder. Welches Kind liebt es nicht, mit dem Spielzeug-Feuerwehrauto durchs Zimmer zu rasen, Alarm zu geben, einen »Brand« zu löschen und an der »Unfallstelle« Menschen oder Tiere zu retten? So ist Feuerwehr immer auch ein Thema im Kindergarten und an der Grundschule.

Hohe Stichflamme Damit es aber nicht beim Spielen bleibt, bietet die Feuerwehr Pfullingen seit einigen Jahren Brandschutzerziehung für Kindergärten und Schulen an. Kinder lernen, einen Notruf richtig abzusetzen, mit welchen Materialien gelöscht werden kann und welche man besser nicht nimmt.

So erleben die 13 Kindergartenkinder, die an diesem Vormittag von Eisele und Braun unterrichtet werden, dass bügelfreie Hemden, Watte und Kuscheltiere besonders gut brennen und dass man mit Pulver, Schaum und Sand gut löschen kann.

Es geht auch mit Wasser, aber bitte keine Fettbrände. Erschrocken weichen die Kinder zurück, als Bernhard Eisele das versucht und eine hohe Stichflamme entsteht. Hier hilft nur, die brennende Fettpfanne mit einem Deckel abzudecken. »Das hätte ich nicht gedacht«, sagt Katharina und auch Jolina hätte Feuer immer mit Wasser gelöscht. In den letzten Jahren seien durch kleine Kinder verursachte Brände um über die Hälfte zurückgegangen, erklärt Eisele und führt das auch auf die Brandschutzerziehung der Feuerwehren zurück.

Beim anschließenden Rundgang fasziniert die Kinder besonders die Feuerwehrrutschstange. Und zur ihrer Freude zeigt Daniel Braun, wie das geht mit dem Rutschen. Dann wird das Lager für die Feuerwehrschläuche besichtigt und die Schutzanzüge und Masken, die bei Rauch und Schadstoffeinsätzen getragen werden. Das ist den Kindern zunächst etwas unheimlich, doch dann schlüpfen die Erzieherinnen Silvia Moser und Julia Saur in Schutzanzüge und die Kinder dürfen sich selbst Atemschutzmasken aufsetzen.

Eisele und Braun erklären ihnen, dass man keine Angst vor derart maskierten Feuerwehrmännern haben dürfe. Jährlich sterben viele Kinder bei Wohnungsbränden, weil sie sich verstecken, statt auf die Feuerwehrleute zuzulaufen.

Austoben im »Klettergarten« Austoben konnten sich die Vorschulkinder dann im »Klettergarten« der Feuerwehr. Zum Schluss durften die Feuerwehrautos besichtigt werden - von außen und vor allem auch von innen. Maxin hatte jede Menge Fragen und Seline kann sich durchaus vorstellen, einmal Feuerwehrfrau zu werden. »Ab elf Jahren kann man in die Jugendfeuerwehr aufgenommen werden«, erklärt Eisele. Viele Schüler hätten bis dahin einige Male das Feuerwehrhaus besucht beziehungsweise in der Schule an Brandschutzmaßnahmen teilgenommen.

Insgesamt zwanzigmal besuchten Pfullinger Schulklassen und Kindergartengruppen das Feuerwehrhaus im vergangenen Jahr und absolvierten die Brandschutzerziehung. Auch im Schulkindergarten wird der Besuch im Feuerwehrhaus noch einige Wochen Gesprächsthema sein, sind sich die Erzieherinnen sicher. (GEA)