Explosion in Holz verarbeitendem Betrieb, 2 Personen vermisst, starke Rauchentwicklung, vermutlich Menschenleben in Gefahr. So lautete das Einsatzstichwort der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst bei der Alarmierung der Feuerwehr Wannweil zur diesjährigen Hauptübung am 25.09.2010.
Als der Einsatzleiter kurz nach der Alarmierung am Einsatzort eintraf, bot sich ihm Folgendes Bild: Bei der Firma Koppensteiner im Unteren Mühlweg drang dichter Rauch aus dem Gebäudekomplex. Auf der Rückseite des Furnierhandels drohte das Feuer bereits auf ein Lager von Propangasflaschen überzugreifen. Von den Mitarbeitern wurde ihm vermittelt, dass noch zwei Personen im Hallenkomplex vermisst würden.
Auf Grund der zunächst unübersichtlichen Lage entschloss sich der Einsatzleiter die ersten Kräfte zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude vorzuschicken, was auf Grund der Größe der gegebenen Hallen eine große Menge an Schlauchmaterial einforderte.
Die nachrückenden Kräfte wurden vom Einsatzleiter angewiesen, einerseits die Suche nach den vermissten Personen auf die übrigen Hallenteile auszuweiten und andererseits zusätzlich einen Aussenangriff vorzunehmen, und so durch Riegelstellungen ein Übergreifen des Feuers auf noch unbeschädigte Hallenteile zu verhindern.
Die in diesem Jahr parallel zur Jahreshautübung laufende Abschlussübung des Truppführerlehrgangs der Feuerwehren Wannweil, Lichtenstein und Walddorfhäslach integrierte sich weitgehend in die Jahreshauptübung der Wannweiler Wehr und trug so ebenfalls zur Brandbekämpfung und Menschenrettung bei, immer beobachtet durch Ausbilder und Prüfer.
Zwanzig Minuten nach der Alarmierung waren beide vermissten Personen gefunden und ins Freie verbracht worden, wo sie vom Rettungsdienst versorgt und ins Kreiskrankenhaus Reutlingen verbracht wurden. Nach insgesamt gut 45 Minuten konnte der Einsatzleiter „Feuer aus“ melden und den Einsatz für beendet erklären. Nachdem jeder Fahrzeugführer die Vollständigkeit und Unversehrtheit seiner Mannschaft bestätigt hatte, übernahm Frau Bürgermeisterin Rösch das Wort und dankte den eingesetzten Kameraden für ihr Engagement , das sie bei jedem Einsatz aufs Neue beweisen würden.
Sowohl für die Feuerwehr Wannweil, als auch für die Prüflinge war die Übung ein voller Erfolg.
Die Verantwortlichen der Feuerwehr sahen sich darin bestätigt, dass das Löschwasser bei einem echten Brand nicht nur aus dem Unteren Mühlweg, sondern auch aus der Dorfstraße und eventuell auch aus der Echaz gefördert werden muss, was im Einsatzfall eine Verzögerung der Brandbekämpfung darstellen kann. Auch die angrenzende Bahnlinie müsste im Brandfall wohl abgeschaltet werden. Dennoch sah man sich in gleichem Maße darin bestätigt, dass die Wannweiler Wehr auch für ein solches Szenario im Bereich von Material und Personal bestens gerüstet ist.
Abschließend gilt unser Dank dem DRK Ortsverein Wannweil für die gute Unterstützung bei der Versorgung der Verunfallten. Besonderer Dank gilt jedoch der Firma Koppensteiner Furniere Wannweil, die es uns ermöglicht hat in ihren Räumlichkeiten eine solch aufwendige Übung durchzuführen.
Herzlichen Dank auch an die eingesetzten Kameraden.
Christian Herrmann, Schriftführer