Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Erfolgsgeschichte geht zu Ende

von GEA Reutlingen

Wechsel - Hans-Peter Merker wurde als Kommandant der Feuerwehr Hohenstein verabschiedet. Neue Führungsspitze
Erfolgsgeschichte geht zu Ende

VON GABRIELE LEIPPERT

HOHENSTEIN. Es war keine gewöhnliche Hauptversammlung. Das Treffen der Feuerwehr Hohenstein stand am Samstagabend ganz im Zeichen des Abschieds vom langjährigen Kommandanten Hans-Peter Merker. Und so gerieten Statistiken über Einsätze des Jahres 2009 - immerhin wurden die 116 Mann und drei Frauen der fünf Abteilungen 27 Mal alarmiert und leisteten sieben Brandsicherheitswachen - völlig ins Abseits.

 

1981 war Hans-Peter Merker bei der Feuerwehr Ödenwaldstetten eingetreten und wurde 1982 »von einer Delegation gebeten«, sich an die Spitze der 1975 neu gegründeten Feuerwehr Hohenstein wählen zu lassen. »Ich war ziemlich verblüfft, war ich doch Jungfeuerwehrmann und ohne praktische Erfahrung in der Führung einer Wehr«, blickte Merker zurück. Er habe die Anfrage mit seiner Frau Brigitte besprochen, führte der Kommandant weiter aus, was von ihr lachend mit »et so arg« kommentiert wurde.

Mit der Übernahme des Kommandos der Hohensteiner Wehr und folgenden zahlreichen Betätigungen auf Landes- und Bundesebene »war ich im Zeitmanagement zwischen Familie, Beruf und vielfältigen Feuerwehraufgaben gefordert«. Doch obwohl er »vom Feuerwehrvirus befallen« wurde, sei er auch nach vierzig Ehejahren noch mit der gleichen Frau glücklich verheiratet. Die Hohensteiner Wehr habe sich wohl an ihn gewöhnt, denn gemeinsam habe man eine Erfolgsgeschichte von 28 Jahren und rund siebenhundert Einsätzen hinter sich. Auch wenn diese Zeit nicht konfliktfrei gewesen sei, habe man es immer verstanden, sich respektvoll zu begegnen, dankte Merker für die Zeit des »gemeinsamen Arbeitens«.

Zwangsweise in Rente Je länger Hans-Peter Merker seinen Werdegang Revue passieren ließ, um so deutlicher wurde, wie sehr er mit der Fassung kämpfte und wie nahe ihm sein Eintritt in den vorgeschriebenen Feuerwehr-Ruhestand ging. Gerne hätte der Feuerwehrmann mit Leib und Seele noch weiter Dienst getan, doch leider verbiete dies das Feuerwehr-Gesetz, erklärte Jochen Zeller, denn wer das Alter von 65 Jahren erreiche, müsse in die Altersabteilung wechseln. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der Anhebung der Altersgrenze von Beamten auf 67 Jahren hatte Merker gehofft, dass dies auch für Führungskräfte der Feuerwehr vereinbart werden könnte. Leider war dem nicht so und so musste die Wehr bei der Hauptversammlung einen neuen Kommandanten wählen.

Diese Nachfolgefrage war innerhalb der Wehr vorab intensiv besprochen worden und so war die eigentliche Wahl am Samstag nur der rechtliche Abschluss. Zum neuen Kommandanten für die nächsten fünf Jahre wurde der bisherige Stellvertreter Gerhard Schuler gewählt, dessen Vize ist jetzt Stefan Schwörer. In der nächsten Gemeinderatssitzung muss die Wahl allerdings noch bestätigt werden.

Nach dem offiziellen Ende der Amtszeit von Merker am 10. Februar wird dieser den beiden neuen Führungskräften als »Fachberater« weiter zur Verfügung stehen. »Dies ist ein bedeutender Einschnitt in der Geschichte der Feuerwehr Hohenstein«, konstatierte der Bürgermeister, eine 28-jährige Karriere gehe zu Ende, die sich nicht mit einfachen Worten beschreiben lasse. Deswegen wird es am 20. Februar in der Hohensteinhalle noch eine offizielle Verabschiedungsfeier geben.

»Kameradschaft und Loyalität waren sein Markenzeichen«, dankten die fünf Abteilungsleiter am Ende der mehr als dreistündigen Sitzung Hans-Peter Merker und überreichten einen Stiefelzieher und den Gutschein für einen Aufenthalt im Feuerwehrhotel am Titisee. (GEA)