Sicherheit - Großengstingen erhält das Hilfeleistungs-Lösch-Fahrzeug 20/16 zum 125. Geburtstag
»Die Feuerwehr ist uns lieb und teuer«
ENGSTINGEN. Es war wie bestellt. Nach stundenlangem Dauerregen strahlte am späten Samstagnachmittag die Sonne am Himmel über dem Festplatz und krönte den besonderen Augenblick. Zum 125-Jahr-Jubiläum erhielt die Feuerwehrabteilung Großengstingen ein neues Fahrzeug. Das alte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 aus dem Jahr 1975 war in die Jahre gekommen.
»Nicht nur der TÜV hat festgestellt, dass Ersatz notwendig ist«, lachte Anton Hummel. Zusätzlich hätte sich auch das Einsatzspektrum mit Hilfeleistungen, Personenrettungen oder Verkehrsunfällen verändert. Deshalb wurde das neue Allradfahrzeug mit einem 2 000-Liter-Wasser- und 120-Liter-Schaummitteltank ausgestattet, erklärte der Kommandant. Zum Ausleuchten der Einsatzstelle ist ein Lichtmast mit sechs Xenon-Scheinwerfern eingebaut. Ein hydraulisches Schneidgerät, ein Spreizer oder ein Hebekissensatz sind weitere Geräte.
»Das ist ein historischer Moment, wenn man mitbekommt, dass so ein Fahrzeug über Generationen hinweg im Dienst ist«, würdigte denn auch Klaus-Peter Kleiner die Feier. Für die Gemeinde sei es Verpflichtung, die Feuerwehr zugunsten der Sicherheit der Bevölkerung mit den besten Gerätschaften auszustatten. »Auch wenn eine solche Anschaffung ein großes Loch in den Gemeindesäckel reißt«, bilanzierte Engstingens Bürgermeister.
Mark, Cent oder Euro Immerhin koste das Fahrzeug »357 921,11 Mark, nein Cent, oh Gott Euro«. Angesichts der großen Summe war es durchaus verständlich, dass das Gemeindeoberhaupt mit den Währungseinheiten völlig durcheinandergeriet. Einen Zuschuss von 99 000 Euro gewährte das Land Baden-Württemberg, den Rest muss die Gemeinde stemmen. Zu beachten war auch die Größe des neuen Fahrzeugs, denn es passte mit seinen Abmessungen nicht in das Gerätehaus. Also musste ein neues Gebäude als Anbau erstellt werden. Das kostet die Gemeinde nochmals 77 000 Euro, der Zuschuss vom Land liegt bei 42 000 Euro. »Sie sehen, die Feuerwehr ist uns lieb und teuer«, hofft der Schultes, »dass das neue Fahrzeug auch wieder so lange läuft wie das alte«.
Am Sonntagmorgen wurde das neue Hilfeleistungs-Lösch-Fahrzeug nach dem Festgottesdienst von Pfarrer Bernard Backenstrass und Diakon Rudolf Tress feierlich geweiht, wie es sich laut Anton Hummel »für eine katholische Gemeinde gehört«. (lpt)