Rettungswesen - Übungsanlage beim Metzinger Bauhof ermöglicht realitätsnahe Feuerwehr-Ausbildung
Der OB geht durchs Feuer
METZINGEN. Mut hat dieser Tage Metzingens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Fiedler bewiesen. Zusammen mit einem erfahrenen Feuerwehrmann bekämpfte er in voller Einsatzmontur einen Zimmerbrand - in einer Übungsanlage, die derzeit beim Metzinger Bauhof steht. »Für uns ist es eine tolle Möglichkeit, Löscharbeit unter realen Bedingungen zu üben«, so Feuerwehrkommandant Hartmut Holder. Um seinem obersten Dienstherren einmal zu zeigen, wie man einen Einsatz mit einem Atemschutzgerät auf dem Rücken erlebt, schickte er den Oberbürgermeister zum Innenangriff vor.
Patschnass und wahrscheinlich froh, wieder draußen zu sein: Metzingens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Fiedler (rechts) hat den Löscheinsatz überstanden, wenn's auch nur in einer Übungsanlage war. FOTO: MUT Der war anschließend patschenass, aber auch begeistert. Ihm folgten mutig die Gemeinderatsmitglieder Gertrud Kleineikenscheidt sowie Robert Schmid und Stefan Uebele.
300 bis 600 Grad In den Anlagen selbst geht es im wahrsten Sinne des Wortes »heiß« her. Die Feuerwehren erproben bei Temperaturen von 300 bis 600 Grad Hitze unter realen Einsatzbedingungen den Ernstfall. In der zweistöckigen Anlage mit knapp zwanzig Quadratmetern, die im Innenraum mit einer Wendeltreppe ausgestattet ist, sind verschiedene Übungsszenarien möglich. Die Brandsimulationen reichen von einem Zimmer-, Treppen- oder Verteilerkasten-Brand, dem Brand eines Transformators über einen Gasleitungsbrand bis hin zu großen Rauchgasdurchzündungen, dem sogenannten Flash-Over, einer explosionsartigen Brandentwicklung unter der Zimmerdecke.
Um so realitätsnah wie möglich üben zu können, ist jede der Anlagen mit einer »heißen Tür« sowie einem Geräusch- und Rauchsimulator ausgestattet. »Es ist schon beeindruckend, was man alles wissen muss, und vor allem, was man alles falsch machen kann«, stellte das Metzinger Stadtoberhaupt abschließend fest.
Sicherheit hat höchste Priorität Übungen in der Anlage sind normalerweise nur ausgebildeten Atemschutz-Geräteträgern vorbehalten, die im Ernstfall an vorderster Stelle Leben retten und Brände löschen müssen. Die Sicherheit der Feuerwehrmänner hat dabei höchste Priorität, sei es während einer Übung oder im Ernstfall. Deshalb ist die Anlage auch mit modernster Sicherheitstechnik, wie zum Beispiel Gas- und Temperatursensoren, ausgestattet um ein Höchstmaß an Sicherheit für die übenden Feuerwehrmänner zu gewährleisten.
Die Übungen werden ausschließlich vom Kreisbrandmeister und den Kreisausbildern geleitet. Über ein feuerfestes Fenster, kann der Ausbilder die Aktionen innerhalb der Anlage überwachen und bei Bedarf auch eingreifen. (mut)