Ein Bericht vom GEA Reutlingen von JÜRGEN KEMPF >
REUTLINGEN. Derzeit noch im Werden ist das Feuerwehrmuseum in der neuen Hauptwache an der Hauffstraße. Unter dem Motto »Weniger ist mehr« stellt Vizechef Helmut Kober mit seiner Mannschaft aus zehn Mitgliedern der Altersabteilung eine Dokumentation zur Geschichte der Reutlinger Feuerwehr zusammen. Mitglieder des Finanzausschusses des Gemeinderats informierten sich gestern über den Stand der Dinge. Nach den Worten von Kober soll das Museum im Herbst dieses Jahres seine Pforten fürs Publikum öffnen.>
Mitglieder des Gemeinderats besichtigten gestern das im Werden begriffene Feuerwehrmuseum. Ganz rechts außen Vizekommandant Helmut Kober, der den Aufbau des Museums leitet.
Mitglieder des Gemeinderats besichtigten gestern das im Werden begriffene Feuerwehrmuseum. Ganz rechts außen Vizekommandant Helmut Kober, der den Aufbau des Museums leitet.
Das Museum geht zurück auf Sammlungen, die Feuerwehrkommandant Walter Herrmann und Gerätewart Emil Hammer 1976 begonnen hatten. Zunächst schmückten die guten Stücke das historische Magazin (bezogen 1898) in der Lederstraße. 1992 wurde der Platz hier zu eng. In der ehemaligen Textilfabrik Heinzelmann bot sich im Jahr darauf Gelegenheit, Räume anzumieten. Ehrenamtlich betreuten Altersabteilung und Feuerwehrleute die Ausstellung, sorgten für die Führungen.
Umzug in die Hauffstraße
Von Dauer konnte die Ausstellung in der Planie 22 freilich nicht sein; die Stadt hat mit dem Areal bekanntlich anderes vor, außerdem musste die Feuerwehr dort Miete bezahlen. Im Sommer 2005 begann sie deshalb mit dem Zusammenpacken. Zuerst mussten alle 450 Exponate genau katalogisiert und fotografiert werden. Dann erfolgte der Umzug in die neue Feuerwache.
Im neuen Museum in der Hauffstraße sollen laut Helmut Kober allerdings nicht alle Funde ausgestellt werden, sondern eine Auswahl zu jeder Epoche: »Weniger ist mehr«, heißt sein Konzept, den Besuchern die Geschichte der Feuerwehr in Reutlingen »und drum herum« zu vermitteln. Und die Vororte - von Mittelstadt bis Gönningen - steuern eine ganze Menge dazu bei; denn gerade dort sind viele uralte Gerätschaften aufbewahrt und gepflegt worden. Zwar hat man in großen Feuerwehrmuseen wie in Salem oder Fulda ein wenig »gespickelt«, eine Konkurrenz will und kann Reutlingen aber nicht sein. Deshalb wird die Ausstellung auch am neuen Ort nicht ständig offen sein, sobald sie erst mal fertig ist, sondern nur auf Anfrage.
Heimatmuseum half
Bei der Einrichtung und Ausgestaltung sind die Feuerwehrleute von Fachleuten des Heimatmuseums unterstützt worden. Die Vitrinen haben sie dann selbst gebaut, bei den Podesten hat eine Ein-Euro-Kraft mitgeholfen. Die Ausstattung ist so weit vollständig. Die Podeste stehen, die Stände mit ihrem Bildhintergrund - großformatige Fotos von Ereignissen aus der Reutlinger Feuerwehrgeschichte - sind weitgehend fertig. Jetzt fehlen neben ein paar Vitrinen noch einige Gerätschaften, Ausstellungsstücke und Demonstrationsobjekte wie beispielsweise ein alter VW-Käfer, der aufgeschnitten herhalten soll, um die Funktion eines hydraulischen Spreizers (Rettungsschere) zu verdeutlichen, erzählte gestern Helmut Kober.
In der Halle nebenan steht noch ein ganz besonderes Ausstellungsstück: ein blitzblank polierter knallroter Kranrüstwagen (RKW 7) aus dem Jahr 1957. Der 14-Tonner mit seinem Magirus-Fahrgestell ist fahrbereit, erfordert beim Lenken allerdings einige Muskelkraft, hat das Fahrzeug doch keine hydraulische Lenkunterstützung. (GEA)
FOTO: GERLINDE TRINKHAUS