Feuerwehr - Zwei Standorte oder sechs? Die St. Johanner Abteilungen möchten ihre Strukturen erhalten >
Rasche Lösung für Würtingen gefordert>
ST. JOHANN. Brennendes Heu und Stroh hätten im vergangenen Jahr eine »filmreife Rolle« für die St. Johanner Feuerwehr gespielt, berichtete Kommandant Walter Ochs bei der Hauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr am Freitagabend in Würtingen fast schon schmunzelnd. Dabei erfuhren die Besucher auch, dass die Einsatzstunden gegenüber 2006 um 208 Stunden zunahmen - trotz sieben Einsätzen weniger - und sich in 2007 auf insgesamt 387 Einsatzstunden summierten. 209 Feuerwehrmänner in den sechs Ortsteilen und Abteilungen seien hier im Einsatz gewesen, erläuterte Ochs.>
Diskussionen um Fahrzeug
Viele Diskussionen um die Beschaffung eines neuen, technisch zukunftsweisenden Feuerwehrautos hatten im vergangenen Jahr für Wirbel, Aufregung und auch Unmut gesorgt. Daran erinnert sich an diesem Abend nicht nur der Kommandant. Letztlich sei das O. K. zum modernen 7,49-Tonnen-Fahrgestell dennoch im März dieses Jahres seitens des Gemeinderats gefallen, freute sich Ochs und bedankte sich für diese »mutige«, ebenso kostspielige Entscheidung. Das neue Fahrzeug werde voraussichtlich ab Ende des Jahres in Bleichstetten stehen, das alte dann ausgemustert.
Auch eine Feuerwehr-Strukturuntersuchung beschäftigte den Gemeinderat seit Januar. Nach den Beratungen in den Ortschaftsräten soll nun die Entscheidung für zwei oder weiterhin sechs Standorte der Abteilungen St. Johanns gefällt werden. Letzteres erhoffe sich dabei der Feuerwehrhauptausschuss, so Ochs. Ein weiteres, fast schon leidiges Thema sei die konkrete Planung eines »dringend notwendigen« Feuerwehrhauses in Würtingen - »egal ob zwei oder sechs Standorte«, fügte Ochs hinzu. Doch immer noch fehlten dazu in erster Linie ein passender Standort und vor allem der käufliche Bauplatz dazu. Hinzu kommt aber noch mehr. »Neben dem Wollen spielt auch das Können eine Rolle«, so Bürgermeister Eberhard Wolf, obschon auch ihm dieser »jahrzehntelange Plan« sehr am Herzen liege.
Auf die »prekäre Unterbringung der Feuerwehr Würtingen« machte auch Dieter Rall aufmerksam. »Seit 25 Jahren, vier Planungsvarianten und zwei Bürgermeistern zieht sich das nun hin«, unterbreitete er seinen Unmut und untermauerte diesen gleich mit etlichen »anschaulichen« Beispielen und der spontanen Einladung zur Besichtigung des derzeitigen Gerätehauses »und seiner widrigen Umstände« vor Ort.
Eine Entscheidung in dieser Sache »ob so oder so« soll noch in 2008 getroffen werden, konterte Wolf. Ganz abgesehen davon seien bereits »viele Gespräche am Laufen, die aber heute noch nicht an die Öffentlichkeit gehören«. Unterm Strich erwarte er Respekt vor diesen und anderen Entscheidungen des Gemeinderats, »dem höchsten Gremium einer Gemeinde« und fordere diesen auch ein.
Wünsche eines Bürgermeisters
Aber auch ein Bürgermeister hat Wünsche offen. Ein Großer dabei sei, dass die Jugendfeuerwehr »noch mehr unterstützt« und weiter ausgebaut werde. »Die Jugendfeuerwehr ist unser Rückgrat«, bekräftigte er. Ihre Mitgliederzahl von derzeit nur 15 Jugendlichen sei bei einer Anzahl von 118 aktiven Feuerwehrmännern und 15 in der Altersabteilung sicherlich ausbaufähig. Und nicht nur Nachwuchs, auch ein zweiter Leiter müsse »dringend« für die jungen Leute gefunden werden, sind sich alle einig.
Vier Beförderungen wurden vorgenommen. Jochen Späth (Bleichstetten) und Jörg Werz (Würtingen) wurden zum Hauptlöschmeister ernannt, Frank Müller (Bleichstetten) und Herbert Dangel (Upfingen) zum Brandmeister. (pk)
Quelle: GEA Reutlingen vom 07.04.2008