Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Wie kann der Feuerwehrkran noch besser eingesetzt werden?

Im März absolvierten die Einsatzleiter der Reutlinger Berufsfeuerwehr ein 2-tägiges Kranseminar, um die Durchführung und Planung der einsatztaktischen Möglichkeiten des neuen Feuerwehrkrans im Hilfeleistungs- und Brandeinsatz noch weiter ausbauen zu können und noch weiter zu optimieren.

Der Feuerwehrkran ist als Rettungsgerät ein wichtiger Bestandteil des Rüstzuges der Reutlinger Feuerwehr. Die Anforderungen an die Hubkraft des Krans sind in den letzten Jahren mit der Fortentwicklung der Fahrzeugtechnik immer weiter gestiegen. Zwangsläufig bedarf es damit im Kraneinsatz einer stetigen Fort- und Weiterbildung mit dem Ziel eines effektiven, aber vor allem sicheren Kranbetriebs im Einsatzfall.

Günter Schmid, Ausbilder der Ulmer Firma Feuerwehrkran, selbst Berufsfeuerwehrmann mit umfangreicher Kranerfahrung im Einsatz, konnte den Einsatzleitern an beiden Ausbildungstagen mit vielen Praxisbeispielen wichtige Tipps und Hinweise für einen sicheren Kranbetrieb geben. Angefangen von wichtigen Erkenntnissen der Bodenbeschaffenheit, Einsatzmöglichkeiten auf Brücken, Grundlagen der sicheren Positionierung in extremen Situationen, den Einsatzmöglichkeiten als Wasserwerfer oder zur Personenrettung sowie die Wahl geeigneter Anschlagmittel waren Inhalte der Schulung.

„Kräne werden immer am Limit gefahren!“, so Schmid wörtlich zur Notwendigkeit der Ausbildungsveranstaltung. Zudem müssen Aufträge im Feuerwehrdienst, insbesondere bei der Personenrettung meist unter Zeitdruck und schwierigen Randbedingungen geplant und durchgeführt werden.

Mit dem „Anwendungsleitfaden Einsatzleiter“ von Feuerwehrkran und dem vermittelten Praxiswissen verfügen die Einsatzkräfte in Reutlingen nun über ein breites Basiswissen für einen sicheren Kraneinsatz.

Die Reutlinger Feuerwehr hat seit dem Jahre 1954 einen Feuerwehrkran - mit wenigen Jahren der Unterbrechung - im Dienst. 1954 wurde zuerst ein Rüstkraftwagen mit einem Kranausleger und einer Hubkraft von 7 Tonnen beschafft. Dieser wurde dann 1978 abgelöst und 1989 wieder durch einen allradgetriebenen Autokran mit einer Hubkraft von 30 Tonnen ersetzt.

Im November 2014 erhielt die Reutlinger Feuerwehr einen neuen Mobilkran mit einer Hubkraft von 70 Tonnen, nachdem die Entwicklung auf dem Kraftfahrzeugsektor dazu führte, dass mit dem vorhandenen Kran die Rettungsmöglichkeiten immer geringer wurden.

Der heutige Feuerwehrkran kann bei einer Ausladung von 12 Metern noch rund 10 bis 12 Tonnen anheben, verfügt über einen Allradantrieb und lenkbare Achsen, um geländegängig und wendig zu sein. Sein Arbeitsausleger beträgt 50 m, das zulässige Gesamtgewicht 48 Tonnen. Mit der Zusatzausstattung einer Seilwinde und der feuerwehrtechnischen Beladung ist der Feuerwehrkran eine multifunktionale Rettungs- und Arbeitsmaschine, die jährlich mehrfach zu technischen Hilfeleistungen, zu Verkehrsunfällen, zu Personenrettungen, zum Heben und Senken von Lasten aber auch zu Sicherungsmaßnahmen in Höhen oder beispielsweise bei Bauteileinstürzen sowie bei Unwetterlagen eingesetzt wird.

Der Kran kann im Bedarfsfall sowohl im Stadtgebiet als auch zur Überlandhilfe im gesamten Land zum Einsatz kommen.