Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Kommandos für den "Heißen Süden" aus dem Einsatzleitbus der Feuerwehr

Reutlingenvon Harald Herrmann Amtsleiter

Reutlinger Feuerwehr stellte die Technische Einsatzleitung bei der Katastrophenschutzübung „Heißer Süden“

Bei der Katastrophenschutzübung „Heißer Süden“ der Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen stellte die Reutlinger Führungsmannschaft mit dem Einsatzleitwagen ELW2 die Technische Einsatzleitung und koordinierte die 2.300 Einsatzkräfte auf der „höheren Führungsebene“ des Regierungspräsidiums.

Über den Einsatzleitbus (ELW 2) der Reutlinger Feuerwehr wurden die Funk- und Fernmeldeverbindungen sowohl über Funk und Draht als auch über Satellit aufgebaut und in den Führungsraum des Rathauses in Bebenhausen eingespielt. Zudem wurde das gesamte Netzwerk der Kommunikationstechnik aus dem Fahrzeug abgesetzt im Bebenhäuser Rathaus betrieben.

Die Leitung des Einsatzes war dem Tübinger Bezirksbrandmeisters, Branddirektor Siegfried Hollstein zugewiesen, der die Mobile Führungsunterstützungseinheit aus Reutlingen für diese Aufgabe vorgesehen hatte. Unter Leitung des Einsatzleiters Hollstein war der Führungsstab der Reutlinger Feuerwehr die Lenkung und Koordinierung der gesamten Einsatzmaßnahmen im Naturpark Schönbuch zuständig und unterstützte diesen bei seinen Entscheidungen.

Unterstellt waren der Einsatzleitung insgesamt 4 Einsatzabschnitte in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Böblingen und Esslingen, in denen rund 2.300 Einsatzkräfte mit etwa 350 Einsatzfahrzeugen eingesetzt wurden.

Der Führungsstab der Reutlinger Feuerwehr, bestehend aus Führungskräften der Berufsfeuerwehr und den Freiw. Feuerwehrabteilungen, stellte die Sachgebiete Personal, Lage, Einsatz, Versorgung und Kommunikation.

Die Vertreter der Behörden, des Polizeipräsidiums, der Hubschrauberstaffel, des DRK, des THW, der Bundeswehr und der weiteren Hilfsorganisationen wirkten mit und übernahmen die Beratung des Einsatzleiters für die eingespielten Übungsszenarien.

Die Aufgaben für den Führungsstab der Reutlinger Feuerwehr waren dabei die Festlegung der Einsatzschwerpunkte, die Ermittlung und Nachforderung weiterer Einsatzkräfte und Einsatzmittel sowie die Aufrechterhaltung der Kommunikationsmittel.

Ebenso wurden Sofortmaßnahmen für gefährdete Bevölkerungsteile geplant, die Versorgung der Einsatzkräfte und die Presse- und Medienarbeit vorbereitet.

Das Übungsszenario war mit der Annahme war einer langanhaltende Hitzewelle, in deren Folge es neben lokalen Stromausfällen, Trinkwasserknappheit, gesundheitlichen Problemen bei Mensch und Tieren sowie zu einem großflächigen Waldbrand im Naturpark Schönbuch gekommen war, anspruchsvoll. Ebenso die Bewältigung von Unfallszenarien mit einer Vielzahl von verletzten Personen bei einem Busunfall und einem Gasflaschenzerknall in einem Jugendzeltlager.

Trotz einer kurzzeitig überlasteten Kommunikationstechnik durch eine überhitzte Kabelverbindung, die direkt am Auspuff des Fahrzeugs vorbei geführt war, zeigte sich Bezirksbrandmeister Siegfried Hollstein und der Leiter des Stabes Adrian Röhrle am Ende der Übung sehr zufrieden.

Die im Übungsverlauf gewonnenen Erkenntnisse werden ausgewertet und sollen in die künftigen Einsatzplanungen wieder einfließen. Bürgermeister Alexander Kreher und der Leiter der Feuerwehr Reutlingen, Leitender Branddirektor Harald Herrmann, beobachteten die Arbeit des Führungsstabes und informierten sich über die verschiedenen Einsatzszenarien im Einsatzabschnitt Reutlingen.

Warum kam die Führungsunterstützungseinheit der Reutlinger Feuerwehr bei dieser Lage zum Einsatz?

Die Feuerwehr Reutlingen stellt eine der acht mobilen Führungsunterstützungseinheiten, die bei den Berufsfeuerwehren in Baden-Württemberg auf der Grundlage einer interkommunalen Vereinbarung für große oder langanhaltende Schadenslagen aufgestellt wurden.

Diese Führungseinheiten unterstützen sich in den Großstädten gegenseitig, können aber auch im gesamten Land zum Einsatz kommen. Die Führungseinheiten können in drei Stufen - zur Ablösung, zur Übernahme eines Einsatzabschnittes unter einer örtlichen Einsatzleitung oder auch als autark arbeitender Führungsstab - tätig werden.

Diese mobile Führungsunterstützung wurde erstmals 2013 beim Hagelunwetter in Reutlingen eingesetzt und hat inzwischen über 30 Einsätze erfolgreich abgewickelt.

Neben Führungseinheit der Reutlinger Feuerwehr waren bei der Großübung auch die Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte und Ohmenhausen zur Löschwasserversorgung im Einsatzabschnitt des Landkreises Reutlingen eingesetzt. In dem Einsatzabschnitt, den Kreisbrandmeister Wolfram Auch geleitet hatte, waren Einheiten der Feuerwehren aus Pliezhausen, Walddorfhäslach, Pfullingen, Metzingen, Engstingen, Münsingen, Römerstein, Lichtenstein und St. Johann sowie weitere Sanitätseinheiten des DRK und der Malteser –Hilfsdienste eingesetzt.

Pressebilder: (Harald Herrmann, Feuerwehr Reutlingen)