Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Übergabefeier - Löschfahrzeug »LF 10/6« ersetzt einen 37 Jahre alten Vorgänger. Zeremonie mit zwei Pfarrern

von Generalanzeiger Reutlingen

Übergabefeier - Löschfahrzeug »LF 10/6« ersetzt einen 37 Jahre alten Vorgänger. Zeremonie mit zwei Pfarrern

Mit allen Wünschen gesegnet

VON THOMAS BARAL

ENINGEN. Irgendwer im Eninger Rathaus war wohl der Ansicht, zweimal getauft, geweiht oder gesegnet hält besser. Und so waren sowohl der protestantische als auch der katholische Pfarrer zur offiziellen Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeugs am Donnerstagabend eingeladen.
Immerhin handelt es sich dabei auch um ein recht wertvolles Stück. 253 000 Euro hat die Gemeinde dafür hinblättern müssen, bekam aber 58 000 Euro Fördermittel vom Land überwiesen, wie Bürgermeister Alexander Schweizer vorrechnete.

Mit allen möglichen Glücks- und Segenswünschen versehen, steht das Gefährt nun da: Winkte der Vertreter des Autobauers bei der Übergabe symbolisch mit dem ganz großen Autoschlüssel, so brachte der Vertreter der Aufbautenfirma einen Steiff-Feuerwehrbär als Maskottchen mit.

Da musste dann Pfarrer Stephan Glaser einräumen, »auf protestantischer Seite« etwas ratlos gewesen zu sein, was er tun sollte, weil man »einfach keinen Ritus« habe für solche Gelegenheiten und vor allem für die Segnung von Gegenständen. Er bewies deshalb sein Talent als Reimer und verlas ein Sinngedicht. Und betete schließlich für die künftigen Nutzer des Autos und die Eninger insgesamt.

Neuester Stand der Technik

Leichter hatte es da die katholische Seite. Dekan und Gemeindepfarrer Robert Widmann griff flugs zum Weihwasserkessel und besprengte Fahrzeug und Mannschaft mit segnendem Nass - da waren doch einige der - vom Pfarrer an ihren Schutzpatron erinnerten - uniformierten St-Floriansjünger ziemlich baff. Ein Fahrzeugsegen, so erklärte er, gelte doch ebenfalls für die, die damit herumführen.

Während ein sicher nicht namentlich zitiert werden wollender Gemeinderat hinterher seiner Hoffnung Ausdruck gab, das Wasser möge »doch auch keine Rostflecken geben«, meinte Kommandant Gunther Hespeler später, er habe das nun auch das erste Mal in seiner 25-jährigen Feuerwehrzeit erlebt; auf der Alb, da mache man so was schon. Ein Mitglied der Altersfeuerwehr zeigte sich da cool: »Die g'höret schließlich au dazu«.

Sehr zufrieden war der Kommandant übrigens mit dem neuen Schmuckstück für seine Truppe: Das 266-PS-starke Allzweckfahrzeug - ein LF 10/6 - erfülle viele Wünsche der Feuerwehr, sei mit 600 Liter Wasser an Bord als Brandbekämpfungs- und Unfallhilfefahrzeug einsetzbar; geländegängig und »einfach auf dem neuesten Stand der Technik«.

Drehleiter fehlt noch

Nicht weniger zufrieden war Kreisfeuerwehrchef Walter Herrmann mit der Neubeschaffung, ersetze diese doch ein bereits 37 Jahre altes Fahrzeug. Die Gemeinde Eningen komme damit ihrer Aufgabe nach, ihre Wehr modern auszurüsten. Nun fehle noch die ebenfalls bereits vom Gemeinderat beschlossene neue Drehleiter. Er fürchte aber, dass es in diesem Jahr damit schwierig werde; weil die Fördergelder vom Land wohl nicht so schnell fließen könnten, wie erhofft. Dass ein Feuerwehrauto nicht nur den Nachwuchs fasziniert, war dann nach dem Ende der Zeremonie zu erleben: Während sich die eigentlichen Nutzer den Häppchen zuwendeten, turnten die Gemeinderäte gleich neugierig im Fahrzeug herum. (GEA)

Quelle:GEA Reutlingen