Bei einem Verkehrsunfall, bei dem Personen im Fahrzeug eingeklemmt wurden, gilt es die Patienten schonend aus dem deformierten Fahrzeug zu befreien. Die Feuerwehr muss daher den Umgang mit ihren hydraulischen Rettungsgeräten, wie Spreizer und Schere sicher beherrschen. Neuerungen in der Fahrzeugtechnik und die daraus resultierenden neuen Erkenntnisse in der Unfallrettung führen dazu, dass sich die Feuerwehrangehörigen laufend weiterbilden müssen. Dies war auch der Grund dafür, im Landkreis Reutlingen ein Portal zu schaffen, um solche speziellen Kenntnisse weiterzuvermitteln. In Bad Urach fand daher vom 24.06.2013 bis 26.06.2013 das erste Seminar dieser Art statt. An drei Abenden erhielten die 27 Teilnehmer in Theorie und Praxis all das Wissen vermittelt, um für die technische Rettung bei Verkehrsunfällen die richtigen Maßnahmen treffen zu können. Hinweise zur modernen Kraftfahrzeugtechnik, zu Sicherheitseinrichtungen bei den unterschiedlichen PKW-Modellen, wie auch Einsatzgrundsätze gehörten am ersten Abend zum Theorieunterricht im Lehrsaal des Feuerwehrhauses.
Das Lehrgangskonzept sah jedoch seinen Schwerpunkt in der praktischen Ausbildung. Unter fachkundiger Anleitung der neun Ausbilder durften die Lehrgangsteilnehmer dann an den folgenden zwei Abenden intensiv in kleinen Gruppen an den bereitgestellten Schrott-Fahrzeugen die einzelnen Schnitttechniken üben. Insbesondere das Öffnen von Fahrzeugtüren mittels Spreizer und Schere, das sichere Entfernen von Scheiben sowie das Bewegen von deformierten Fahrzeugteilen mittels Hub- und Druckzylindern, um eingeklemmte Personen zu befreien, beinhaltete dabei den Praxisteil. Dabei wurde auch dem sog. Airbag-Scanning ein besonderes Augenmerk geschenkt. Für das Seminar wurden extra sechs Altfahrzeuge zum Ausbildungsort auf den Bauhof in Bad Urach transportiert. Die technischen Geräte wurden von den Feuerwehren Bad Urach, Grabenstetten und Dettingen bereitgestellt.
Beim Abschlussgespräch wurde das Seminar von den Teilnehmern durchweg positiv bewertet und das Wirken der Ausbilder sehr gelobt. Dieses Basis-Seminar hat damit seine Premiere bestanden und wird als fester Bestandteil in das Ausbildungsangebot des Landkreises aufgenommen. Außerdem ist ein Aufbaulehrgang in Planung.
Die 27 Teilnehmer kamen aus den Feuerwehren Hülben, Grabenstetten, Pliezhausen, Riederich, Eningen, Engstingen, Walddorfhäslach, Hayingen und Zwiefalten.
Als Ausbilder wirkten an dem Seminar mit: Peter Werner, Christian Wittel, Frank, Wittel, Thomas Müßle, Jan Jahn, Karl Jäger(alle Feuerwehr Reutlingen), Stephan Wörner (Feuerwehr Pfullingen), Steffen Buck und Torsten Holder (Feuerwehr Bad Urach).
Landratsamt Reutlingen
Wolfram Auch
