Eine Landkreisübergreifende Hauptübung der Feuerwehren aus Frickenhausen, Großbettlingen und Grafenberg, sowie der DRK Bereitschaft Großbettlingen-Grafenberg fand am vergangenen Samstag in Großbettlingen statt.
Grund der Übung war der Unfallschwerpunkt Bundesstraße 313, auf der es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen kommt. Aufgrund der Lage der Bundesstraße fällt diese in die Verantwortung aller drei beteiligten Feuerwehren. Durch die heutige Notfallalarmierung über Handy kommt es aber häufig vor, dass die alarmierte Feuerwehr ihr eigentliches Einsatzgebiet verlassen muss. Um die Zusammenarbeit aller drei Feuerwehren zu optimieren wurde die Idee geboren eine gemeinsame Übung durchzuführen. Als Übungsort wurde die Metzingerstraße in Großbettlingen gewählt, da man die Bundesstraße für die Dauer der Übung nicht sperren konnte und wollte.
Unter den Augen zahlreicher Besucher aus allen drei Gemeinden, darunter die Bürgermeister Holger Dembek aus Grafenberg und Martin Fritz aus Großbettlingen sowie dem Kreisbrandmeister des Landkreis Reutlingen Walter Herrmann und dem stellv. Kreisbrandmeister des Landkreis Esslingen Werner Kuttler lief die Übung, fachkundig von den Kommandanten Stefan Kleemann aus Grafenbeg und Bernd Streicher aus Frickenhausen kommentiert wie folgt ab.
Angenommen wurde ein schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesstraße irgendwo auf freier Strecke ohne Wasserversorgung durch Hydranten mit zwei verunfallten Fahrzeugen, in denen jeweils zwei eingeklemmte Personen saßen und einem LKW, dessen Ladung sofort in Vollbrand geriet. Mit dem ersten Fahrzeug der Feuerwehr Großbettlingen, einem Mannschaftstransportwagen, traf Kommandant Michael Henzler und damit der Gesamteinsatzleiter am Unfallort ein. Die kurz nacheinander eintreffenden weiteren Fahrzeuge erhielten von ihm sofort ihren Auftrag. Während sich die Einsatzkräfte des Großbettlinger Löschfahrzeuges um die Insassen des ersten PKW kümmerten übernahm die Besatzung des Grafenberger Löschfahrzeugs die Verletzten des zweiten verunfallten PKW. Das Löschfahrzeug der Abteilung Tischardt, das kein Wasser mitführt, bereitete die Brandbekämpfung des LKW vor und wurde dazu vom Löschfahrzeug der Feuerwehr Frickenhausen mit ihrem 2.000 Liter-Tank mit Wasser versorgt. Schnell wurde klar, dass das mitgeführte Wasser nicht ausreichen würde, weshalb die beiden Tanklöschfahrzeuge aus Grafenberg und Großbettlingen nachalarmiert wurden. Um die Wasserversorgung sicherzustellen entnahm das Tragkraftspritzenfahrzeug aus Grafenberg im Tischardter Gewerbegebiet Wasser aus den Hydranten und befüllte damit die beiden Tanklöschfahrzeuge, die im Pendelverkehr das Wasser zur Einsatzstelle brachten. Die zwischenzeitlich aus Ihren Fahrzeugen befreiten verletzten Personen, alle dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehren, konnten nun der ebenfalls eingetroffenen Bereitschaft Großbettlingen-Grafenberg des Deutschen Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben werden. Nachdem nun alle Personen gerettet und der LKW gelöscht war konnte mit den gemeinsamen Aufräumarbeiten begonnen werden. Insgesamt waren an der Übung 8 Fahrzeuge der Feuerwehren, 3 Fahrzeuge des DRK und ca. 60 Einsatzkräfte beteiligt. Zur anschließenden Manöverkritik trafen sich alle im Grafenberger Gerätehaus, bei der sich alle Führungskräfte und Abschnittsleiter zufrieden zeigten. Die vorrangigsten Ziele, Aufbau einer Führungsstruktur, Bildung von Einsatzabschnitten und vor allem das gegenseitige Kennenlernen der Feuerwehrleute untereinander seien erreicht worden, waren sich alle Einig. Zum Schluss dankte Kommandant Stefan Kleemann aus Grafenberg allen beteiligten für Ihren Einsatz und ihr Mitwirken und lud alle noch zu einem kleinen Vesper in gemütlicher Runde ein.