Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Feuerwehrtaucher trainieren in Mengen

von Ulrich Meyer

In der Zeit vom 18. Juni bis 21. Juni 2009 trainierten die Reutlinger Feuerwehrtaucher zusammen mit den Tauchern der FF Mengen und der FF Tübingen im Kieswerk in Ostrach.

 

Ein Bericht von Hauptbrandmeister Uli Meyer

Berufsfeuerwehr Reutlingen

 

Das blaue Schimmern der Wasseroberfläche am Kieswerk in Ostrach wird durch die Luftblasen eines Feuerwehrtauchers durchbrochen. Das Taucherzeichen „alles o.k.“ wird gegeben. Ein Tieftauchgang findet seinen Abschluss.

 

Feuerwehrtaucher sollen in einer extremen, fast menschenfeindlichen Umgebung Leben retten. Deswegen sind die Anforderungen an Feuerwehrtaucher sehr hoch. Beim Gleiten über den Baggerseegrund wird eine Tiefe von bis zu 20 Metern erreicht. Die Kälte und die mondartige Landschaft verleihen dem Tauchgang spezielle Bedingungen, was sich in der großen Anstrengung und Konzentration widerspiegelt.

Große Luftmengen strömen über den Lungenautomaten in die Höhe. Das Wissen um das Alleinsein führt die Feuerwehrtaucher an eine hohe Belastungsgrenze, die für spätere Einsätze unbedingt erreicht werden muss.

 

Der Feuerwehrtaucher hat den Einsatzbefehl bekommen, eine versunkene Puppe zu finden, was ihm nach 15 Minuten gelang.

 

Wie aber findet man sich beim Tauchen in völliger Dunkelheit am Grund zurecht ?

Der Taucher ist immer durch eine Signalleine mit dem Leinenführer verbunden. Die Verständigung zwischen Taucher und Leinenführer wird mittels Leinenzugzeichen durchgeführt. Die Feuerwehr Reutlingen verfügt auch über eine drahtgebundene Sprecheinrichtung, mit der sich Leinenführer und Taucher verständigen können - eine wichtige Sicherheitseinrichtung. Auch die Kameraden der Feuerwehr Mengen überzeugte das System; noch in diesem Jahr wird dort eine solche Sprechverbindung beschafft.

 

Die Tauchergruppe der Feuerwehr Reutlingen führte im Juni 2009 ihren jährlichen Blockunterricht „Tieftauchen und Arbeitstauchen“ am Kieswerk Ostrach bei Mengen in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Mengen durch.

 

14 Taucher der Feuerwehr Reutlingen mussten mehrmals die Übungen durchlaufen, um sich für den täglichen Einsatz fit zu halten. Auch sechs Feuerwehrtaucher der Freiwilligen Feuerwehr Tübingen mussten verschiedene Übungen absolvieren. Wichtige Bestandteile der Tauchausbildung waren die Tauchzeitberechung ohne und mit Sicherheitsstopps, Gleiten über den Grund des Baggersees, Arbeiten unter Wasser wie Knoten und Stiche, Absägen von Eisen, Flansche auseinandernehmen und wieder zusammenschrauben sowie die Rettungsübung von verunglückten Tauchern.

 

Die Tauchanwärter der FF Mengen befinden sich im Aufbau einer Tauchergruppe, wie sie in Reutlingen seit ca. 19 Jahren und in Tübingen seit 39 Jahren besteht.

Die Lehrtaucher der Feuerwehr Reutlingen und Tübingen bilden die Tauchanwärter mit aus und stellen sie immer wieder vor interessante Aufgaben, die gemeistert werden müssen, da die Tauchanwärter aus Mengen im Juli an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal ihre Prüfung absolvieren werden.

 

Die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Tauchergruppen konnte abends dann noch weiter ausgebaut werden. Auch der fachliche Austausch – Neubeschaffung eines Gerätewagens Wasserrettung und Kauf von Tauchgeräten – kam nicht zu kurz.

Die Feuerwehren verbindet eine überdurchschnittliche Vertrautheit, in der auch kritische Punkte besprochen werden können.

 

Die Übungseinheit hat den Tauchern Sicherheit und auch Erfahrung gegeben.