Eine ganz besondere und seltene Auszeichnung wurde dem sichtlich überraschten Feuerwehrkommandanten Harald Herrmann bei der diesjährigen Hauptversammlung der Reutlinger Feuerwehr verliehen: das Feuerwehr-Ehrenzeichen der Sonderstufe.
Es ist eine ganz selten verliehene und hochkarätige Auszeichnung der Landesregierung und zugleich auch die höchste Auszeichnung bei der Feuerwehr.
Aus dem Innenministerium waren Ministerialdirigent Prof. Hermann Schröder und Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen angereist, um Herrmann für seine hervorragenden Verdienste um das Feuerlöschwesen auszuzeichnen. Schröder, langjähriger Wegbegleiter von Hermann, hob hervor, dass heute vieles die Handschrift Herrmanns trägt. „Ihr Kommandant hat dem Namen Reutlingen in der Feuerwehr-Welt einen neuen Glanz verliehen“, so Ministerialdirektor Prof. Hermann Schröder.
Oberbürgermeisterin Barbara Bosch lobte den Leitenden Branddirektor, der sich seit vielen Jahren weit über das normale Maß hinaus für die Sicherheit der
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Reutlingen, aber auch in ganz besonderen Maße für das Feuerwehrwesen im ganzen Land einsetzt. Als Mitglied im Landesfeuerwehrbeirat berät er den Innenminister in allen Angelegenheiten von allgemeiner Bedeutung für die Feuerwehren. Eine sehr große Erfahrung und Kenntnis über das Feuerwehrwesen im Land Baden-Württemberg ist dabei zwingend erforderlich.
„Auch der Landesfeuerwehrverband kennt Ihre Leistungsfähigkeit und ihr Wissen um das Feuerwehrwesen und so ist es nicht verwunderlich, dass sie seit Jahren Mitglied im Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes sind“, freut sich Bosch.
Der Reutlinger Kommandant unterstützte 2015 den Stab beim Innenministerium Baden-Württemberg zur Flüchtlingsunterbringung. Im Arbeitskreis „Neue Feuerwehrbekleidung“ des Landes Baden-Württemberg trug Herrmann wesentlich dazu bei, ein modernes und durchgängiges Erscheinungsbild für die Feuerwehren in Baden-Württemberg zu entwerfen. Bei der Gründung der Mobilen Führungsunterstützung Baden-Württemberg (MoFüSt) im Jahre 2012 wirkte der Kommandant maßgeblich mit. Ziel der MoFüSt Baden-Württemberg ist es, bei größeren Schadenslagen die schnelle gegenseitige Unterstützung mit ausgebildeten Führungskräften, insbesondere aus den Berufsfeuerwehren, zu organisieren.
1992 wurde in Reutlingen die erste Integrierte Leitstelle in Baden-Württemberg in Betrieb genommen. Unter Federführung von Herrmann schlossen sich drei Partner, der DRK Kreisverband Reutlingen, der Landkreis Reutlingen und die Stadt Reutlingen zu einer gemeinsamen Trägerschaft zusammen. So kam erstmals in Baden-Württemberg geeignete Hilfe aus einer Hand, unabhängig ob medizinische oder feuerwehrtechnische Hilfe notwendig ist.
„Sie sind spitze. Ihr Engagement für das Feuerlöschwesen in Baden-Württemberg ist alles andere als gewöhnlich“, resümiert die Oberbürgermeisterin, die den Antrag auf Verleihung des Feuerwehr-Ehrenzeichens der Sonderstufe beim zuständigen Ministerium gestellt hatte.
Harald Herrmann ist seit über 40 Jahren bei der Feuerwehr. Angefangen als Feuerwehrmann ist er heute Chef von mehr als 900 Mitgliedern der Reutlinger Wehr. Aktuell versehen 75 Beamten der Berufsfeuerwehr, über 400 Einsatzkräfte in den Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr, 250 Mitglieder in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie 180 Mitglieder der Altersabteilung ihren Dienst. Darüber hinaus leitet er das städtische Amt 37 – Feuerwehr mit vier Fachabteilungen und fünf Verwaltungsmitarbeitern. Für die Stadt, den Landkreis und den DRK-Kreisverband Reutlingen koordiniert er die Lenkungsgruppe der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst.