Die Reutlinger Feuerwehr führte am vergangenen Dienstag eine Eisrettungsübung im Reutlinger Freibad durch.
„Wir müssen für den Ernstfall vorbereitet sein", erklärt  Kommandant Harald Herrmann die kurzfristig für die Wachabteilung B anberaumte  Übung. Bei den derzeit wieder wärmer werdenden Temperaturen sind die Seen zwar  noch zugefroren, die Eisdecken beginnen jedoch langsam zu schmelzen. Viele wagen  sich trotzdem noch aufs Eis. „Die Menschen glauben nicht, dass es gefährlich und  unvernünftig ist", berichtet der Leiter der Reutlinger Feuerwehr. Wenn jemand in  etwa null Grad kaltes Wasser einbricht, verliert er bereits nach wenigen Minuten  das Bewusstsein. Nicht viel Zeit also für die Retter. Darum müssen sie schnell  sein, alles muss Hand in Hand gehen. Der Ernstfall passiert zum Glück äußerst  selten. Kommandant Harald Herrmann erinnert sich an eine Rettung aus dem  zugefrorenen Freizeitsee im Markwasen. Damals brach ein Junge ein, ging aber  nicht unter. Die Rettung wurde damals mit einem Schlauchboot auf einem  Eisschlitten und Leitern durchgeführt. Das Eisrettungsgerät, eine Art flaches  Plastikschiff, gab es damals in Reutlingen noch nicht. Auf ihm rutscht der  Retter heute zum Verunglückten. Auch das übten die Feuerwehrmänner gestern im  Freibad Markwasen.
Bricht ein Mensch ein und  verschwindet womöglich unter der Eisschicht, dann ist der Einsatz von Tauchern  gefordert. Für den Einstieg schneiden die Retter ein Quadrat aus dem Eis, das  mit Leitern oder Brettern gesichert wird. Durch diese Luke steigt dann der  Taucher ins Wasser, gesichert mit einer Leine und ständig über Funktelefon in  Sprechverbindung mit seinen Kollegen an Land. Ein Trockenanzug verhindert, dass  der Körper des Froschmanns selbst nass wird - und dadurch abkühlt. Eine solche  Übung führte die Tauchergruppe der Reutlinger Feuerwehr am gestrigen Abend  ebenfalls im Freibad Markwasen durch. Schwierig ist dabei die Orientierung. „Es  ist trüb da unter dem Eis." Das Seil, genauer, die Seillänge gibt ihm die  Suchfläche vor. Wie ein „Scheibenwischer", sucht der Taucher in immer größeren  Halbkreisen den Untergrund ab. Er muss eine Puppe in wenigen Minuten finden, die  am Tag zuvor im Becken versenkt wurde. Das Seil navigiert ihn im Notfall wieder  zum Einstiegsloch zurück.
Anlage: Pressebilder zur Eisrettungsübung der BF Reutlingen
Dietrich Knobloch
Stadt Reutlingen Amt Feuerwehr
Presse- und Medienarbeit

