Reutlingen. Nach 126 Stunden Ausbildung konnten am vergangenen Samstag 28 Feuerwehrangehörige, darunter zwei Frauen, vor den kritischen Augen der Abteilungskommandanten, des Feuerwehrkommandanten und zahlreicher Gäste, ihre Prüfungen erfolgreich ablegen.
Der Grundausbildungslehrgang hatte für die 28 Feuerwehranwärter am 10. März
begonnen. Er gliederte sich in einen theoretischen Teil, der die
naturwissenschaftlichen Grundlagen der Verbrennung, Gerätekunde, Gefahren
der Einsatzstelle und das Verhalten bei besonderen Einsatzlagen
beinhaltete. Im umfangreichen praktischen Teil erlernten die Frauen und Männer die Handhabung von persönlicher Schutzausrüstung, von Geräten und von tragbaren Leitern sowie das Vorgehen bei der Brandbekämpfung und der
technischen Hilfeleistung. Weitere 20 Stunden sanitätsdienstliche
Ausbildung rundeten die Ausbildung, von der eine Woche im
Vollzeitunterricht durchgeführt wurde, ab.
Ihr Wissen mussten die neuen Feuerwehrangehörigen zuerst in Einzelprüfungen unter Beweis stellen, in dem sie Geräte- und Eigensicherung durch das
Anlegen von Knoten und Stichen zeigen und verschiedene Geräte zur
technischen Hilfe aufzubauen mussten.
Nach der theoretische Eignungsprüfung standen zwei Einsatzübungen im Team auf dem Programm.
Zwei Gruppen mussten einen Brand in einer Tiefgarage bekämpfen und eine
eingeschlossene Person retten. In einer zweiten Übung musste am
Feuerwehr-Übungsturm die Rettung einer Person über die dreiteilige
Schiebleiter durchgeführt und ein Rohr im Innenangriff über den Treppenraum sowie ein weiteres Rohr über eine 4-teilige Steckleiter vorgenommen werden.
Feuerwehrkommandant Harald Herrmann bescheinigte den Prüflingen, dass sie ihr Feuerwehrhandwerk in über 120 Stunden perfekt erlernt hatten, sodass sie ab sofort unter Anleitung eines erfahrenen Truppführers in den Einsatz gehen dürfen.
Herrmann brachte aber auch zum Ausdruck, dass sie jetzt zwar über ein solides Grundwissen verfügten, jedoch noch keine Erfahrung im Einsatz hätten. Daher sei es zwingend notwendig, den Anweisungen der erfahrenen Truppführern im Einsatz Folge zu leisten. Vor allem aber warnte er, im Einsatz nie den Respekt vor dem Feuer und den Gefahren an der Einsatzstelle zu verlieren.
Kommandant Harald Herrmann bedankte sich besonders bei den Ausbildern und Maschinisten aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehrabteilungen, die ein sehr hohes Engagement bei der Durchführung der Ausbildung gezeigt haben.
22 Feuerwehrangehörige werden nun ihren Dienst bei der Feuerwehr in Reutlingen, 4 Feuerwehrangehörige bei der Feuerwehr Pfullingen und ein Feuerwehrmann bei der Feuerwehr Riederich aufnehmen. Eine Mitarbeiterin des Deutschen Roten Kreuzes ist für den Einsatz in der Integrierten Leitstelle vorgesehen.