Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Sehr nahe an der Realität

Rettungskräfte - Brandschutzübung der Sonnenbühler Feuerwehr in Undingen beeindruckt zahlreiche Zuschauer. Bürgermeister Uwe Morgenstern hautnah dabei
Sehr nahe an der Realität

 

SONNENBÜHL. Das ganze Jahr über trainieren sie x-mal den Ernstfall: Personenrettung nach einem Verkehrsunfall, Hilfeleistung bei Hochwasser, Beseitigen von Ölspuren. Das Hauptaugenmerk der Feuerwehr liegt aber beim Brandeinsatz. Bei den Übungseinheiten fehlt den Feuerwehrkräften allerdings die Nervenanspannung, die jeden packt, sobald ein echter Alarm eingeht. »Das Training heute im EnBW-Brandübungscontainer ist sehr nahe an der Wirklichkeit«, machte Kommandant Marc Schneider deshalb den zahlreichen Zaungästen der Schauübung am Samstagnachmittag deutlich.

Meterhohe Flammen Geprobt wurde die Rettung einer Person aus einer brennenden Wohnung. Mit lautem Martinshorn erreichte zuerst das LF 8-6 den Einsatzort vor dem Undinger Gerätehaus. Gruppenführer, Maschinist, je zwei Mann von Angriffs-, Wasser- und Löschtrupp sowie der Melder bauten schnellstens die Gerätschaften auf und verlegten die Schläuche.

Dichter Rauch drang bereits aus den Ritzen der Tür. Extra installierte Kameras übertrugen das Geschehen im Inneren auf Fernseher draußen und sorgten bei den Zuschauern für Gänsehaut. Trotz des dichten Qualms waren meterhohe Flammen deutlich zu sehen.

»Nach zwei Sprühstrahl-Stößen zur Decke gehen die Feuerwehrmänner unverzüglich hinein, dort herrschen in einem Meter Höhe rund 160 Grad Hitze«, erklärte Schneider dem gebannt zuschauenden Publikum. Verschiedene Szenarien - vom Sofa- bis zum Treppenbrand oder dem gefürchteten »Flashover«, einer Rauchgasentzündung - können in dem Hightech-Container durchgespielt werden, führte er weiter aus.

Seine Männer brachten die »vermisste Person«, eine »Dummy«-Puppe, in Sicherheit. Die Zuschauer verfolgten derweil das Brandgeschehen auch über eine Wärmebildkamera, die von den Kooperationswehren aus Sonnenbühl, Engstingen, Trochtelfingen, Hohenstein und Pfronstetten gemeinsam angeschafft worden war. Zwei Wochen stehe der Container üblicherweise in einer Gemeinde, erklärte EnBW-Projektleiter Reinhard Brockof, der mit Kommunalberater Stefan Dangel bei der Übung dabei war. Gut ein Jahr mussten die Sonnenbühler darauf warten. »Des isch einwandfrei, wirklich wie echt«, bekräftigten Simon Dreher und Oliver Fink nach ihrem »Einsatz«.

Für Bürgermeister Uwe Morgenstern galt im Anschluss ebenfalls »mittendrin« statt »nur dabei«. Eingepackt in die Schutzausrüstung und mit Atemschutz ausgestattet, durfte er gemeinsam mit dem Kommandanten ins heiße Innere des Containers steigen. »Ich habe zwar keine Berührungsängste, aber das war unglaublich«, kommentierte er das Erlebte, als er für seinen Wagemut Applaus von den Zuschauern bekam. (lpt)

 

http://www.gea.de/region+reutlingen/ueber+die+alb/sehr+nahe+an+der+realitaet.1987393.htm