METZINGEN. Genau 511 Mal sind die Männer und Frauen der Metzinger Feuerwehr 2011 zum Einsatz gerufen worden. 182 Menschen sind bei Einsätzen der Wehr gerettet worden. Am Montag hat die Wehr Bilanz gezogen.
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Fiedler bezeichnete die Feuerwehr als unverzichtbaren Bestandteil im Rettungssystem der Stadt. Die Anforderungen seien in den vergangenen Jahren immer mehr gestiegen. Dem sei man dadurch begegnet, dass die technische Ausstattung auf hohem Niveau ist. Die räumliche Situation sei durchaus verbesserungsfähig. Weil aber ein Umzug mit hohen Investitionskosten verbunden sei, müsse man gut überlegen, wann und wo ein Neubau realisiert werden könne.
Sowohl der OB als auch Kreisbrandmeister Wolfram Auch sprachen von einer »beeindruckenden Bilanz.« Gelobt wurde die professionelle Arbeit der Wehr, die zielgerichtete Hilfe, aber auch die qualifizierte Ausbildung. Durch schnelles und umsichtiges Verhalten sei viel Schaden von der Bevölkerung abgewendet worden.
Professionelle Arbeit ´
Kommandant Hartmut Holder sprach von einem »durchschnittlichen Einsatzjahr.« Genau 42 Mal galt es einen Brand zu löschen. Bei Verkehrsunfällen war die Metzinger Wehr 29 Mal gefordert, bei 26 Alarmen galt es, hilflose Personen aus Wohnungen zu befreien. In der Einsatzstatistik sind außerdem 35 technische Hilfeleistungen, 14 Öleinsätze und drei Gefahrstoffeinsätze vermerkt. Relativ glimpflich sind die Metzinger bei Unwettern davon gekommen. Hier musste die Feuerwehr nur acht Mal helfen.
Hinzu kommen 19 Fehlalarme, Einsätze also, bei denen beispielsweise irrtümlich von einem Notfall ausgegangen worden ist. Bei medizinischen Notfällen war die Feuerwehr 273 Mal gefordert. 182 Menschen sind im vergangenen Jahr aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet worden, für elf kam jede Hilfe zu spät.
Schwieriger Leute zu gewinnen
Jahr für Jahr bleiben Einsätze in Erinnerung. Kommandant Holder erinnerte an den Arbeiter, der versehentlich Heizöl statt Wasser abpumpte und in den Kanal leitete, einige Brände und Rettungsaktionen, aber auch an Verkehrsunfälle, bei denen die Einsatzkräfte sowohl physisch als auch psychisch stark gefordert waren. Gerne wird man sich noch an den Sprudellaster erinnern, der im Hochsommer seine Ladung verloren hatte, oder an den Frosch, der ins Klärbecken geraten war und die Ringelnatter, die sich in einem Wohnhaus verirrt hatte. Gefordert war die Feuerwehr im Hintergrund zudem bei den Großveranstaltungen »Race in the City« und »Fashion and Music«.
Mit 133 Einsatzkräften, 69 in der Kernstadt und jeweils 32 in Neuhausen und Glems, habe man zwar eine ausreichende Personaldecke, dennoch werde es mittelfristig schwieriger, Feuerwehrleute zu gewinnen. In den Städten sei die Belastung inzwischen hoch, zudem gebe es immer wieder Probleme mit den Arbeitgebern, die ihre qualifizierten Mitarbeiter ungern zum Feuerwehreinsatz schicken. Obwohl sich die Jugendfeuerwehr großer Beliebtheit erfreue, steige das Durchschnittsalter kontinuierlich an.
Da heißt es schon früh, die Buben und Mädchen für den Dienst in der Wehr zu begeistern. Frank Stiefel, der Leiter der Jugendfeuerwehr, berichtete von 38 Dienstabenden, bei denen Technik, Spiel und Spaß nicht zu kurz gekommen sind. Höhepunkte im Jahr waren für die 32 Mitglieder die Beteiligung am Landesjugendfeuerwehrtag in Pfullingen sowie ein Ausflug nach München. In diesem Jahr feiert die Metzinger Jugendfeuerwehr ihren 30. Geburtstag. Geplant ist neben einem Jubiläumsabend die Beteiligung beim Tag der offenen Stadt. (GEA)
http://www.gea.de/region+reutlingen/neckar+erms/schlange+im+haus+auto+auf+schienen.2421785.htm