Seit dem 03. Dezember 2003 ist die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in der Reutlinger Feuerwache in der Hauffstraße in Betrieb. Jährlich werden in der Leitstelle an bis zu sechs Arbeitsplätzen rund 70.000 Hilfeersuchen für Feuerwehr, Notfallrettung und den Krankentransport bearbeitet. Dazu kommen Vermittlungen des DRK-Hausnotrufes, des kassenärztlichen Notfalldienstes, der städtischen Störmeldezentrale sowie die Unterstützung der Feuerwehren im Landkreis bei Übungen und Einsätzen.
Nach knapp 13 Jahren Dauerbetrieb haben die Komponenten des Einsatzleitrechners, die EDV-Anlage und die Peripheriesysteme ihr Lebensendalter erreicht. Im vergangenen Jahr waren in der Integrierten Leitstelle 51 einsatzrelevante Störungen aufgetreten. Daher war es für die Partner der Integrierten Leitstelle ein großes Anliegen, die Technik nach so langem Dauerbetrieb zu ersetzen. Nach der europaweiten Ausschreibung konnte der Gemeinderat der Stadt Reutlingen für die Partner die Vergabeentscheidung treffen.
Nach einem anschließenden Nachprüfungsverfahren vor der Vergabekammer des Landes Baden-Württemberg fiel der Startschuss für die Erneuerung der Technik mit der Vertragsunterzeichnung im Oktober des vergangenen Jahres.
Bevor die neue Leitstellentechnik in den renovierten Räumlichkeiten der Reutlinger Feuerwache eingerichtet werden kann, musste jedoch die bestehende Leitstelle unter laufendem Betrieb in einen Interimsbetrieb verlegt werden. Dies erforderte umfangreiche Abstimmungen mit einer Vielzahl von Firmen einschließlich deren Subunternehmer, die die Leitstelle verlegen mussten.
Am vergangenen Donnerstag konnte der Umzug der Leitstelle in den Interimsbetrieb nach insgesamt vier Wochen erfolgreicher Arbeit abgeschlossen und ein weiterer Meilenstein im Projekt zur Erneuerung der Leitstellentechnik erreicht werden. Dem Umzug waren eine monatelange, detaillierte und teilweise aufwendige Planungsphase sowie eine Vielzahl von Vorarbeiten vorausgegangen. So mussten beispielsweise Fenster- oder Türöffnungen angepasst, vergrößert und rund 7 km Meter Kabel verlegt werden.
Für die Sicherstellung der kreisweiten digitalen Alarmierung mussten die Alarmgeber ausgetauscht und ein mobiler Funkmast beschafft sowie auf dem Gelände der Feuerwache aufgestellt werden.
Der Umzug hatte auch Einschränkungen im Betrieb der Feuerwache, der Rettungswachen und der Wehren im Landkreis zur Folge. Neben dem Ausfall von Tor-, Licht-, Alarmdrucker- und Anzeigetafelsteuerungen musste die Wachmannschaft zeitweise über Meldeempfänger alarmiert werden, da keine Sprachdurchsagen möglich waren.
Seit Freitag läuft die Leistelle jetzt wieder stabil im „Normalbetrieb“. Der Interimsbetrieb wird voraussichtlich bis Mitte Herbst diesen Jahres andauern. In dieser Zeit wird der Auftragnehmer die neue Leitstellentechnik aufbauen, das neue Leitsystem mit Daten versorgen und die Mitarbeiter intensiv auf dem neuen System schulen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Arbeiten von den Mitarbeitern der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sehr gut und sehr sorgfältig vorgeplant wurden. Nur so war es möglich, dass während der gesamten Arbeiten und während des Umzuges keine besonderen Schwierigkeiten aufgetreten sind.
Für das hohe Engagement der Mitarbeiterteams um Dieter Notter von der Feuerwehr und Gerolf Schempp vom DRK-Kreisverband Reutlingen e.V. sagen wir deshalb ein herzliches Dankeschön. Ebenfalls den engagierten Mitarbeitern der Firma Eurofunk – Kappacher.
Die im Übergangszeitraum zu bewältigenden größeren Einsätze, wie z.B. die Feuermeldungen aus dem Klinikum am Steinenberg oder die Brandmeldung im Ursulabergtunnel in Pfullingen konnten störungsfrei abgearbeitet werden.
Bild 1: Mobiler Funkmast auf dem Wachgelände zur Sicherstellung der kreisweiten Alarmierung.
Bild 2: Räumlichkeiten der Interimsleitstelle in der Feuerwache Reutlingen.
Bild 3: Technik- und Kabelarbeiten im Zuge des Leitstellenumzuges.