Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Längste Eimer-Kette der Welt

von GEA Reutlingen

Feuerwehr - Die organisierten freiwilligen Helfer sind jeden dritten Tag im Einsatz. Pfullingen bereitet den Landesjugendtag 2011 vor und den Rekordversuch

Längste Eimer-Kette der Welt

 

PFULLINGEN. An jedem dritten Tag, so der Durchschnitt, wurde die Freiwillige Feuerwehr Pfullingen 2010 zu Hilfe gerufen, um Menschen zu retten, Brände zu löschen und technische Hilfe zu leisten. 115 Mal rückte sie aus, um Wohnungstüren zu öffnen, um Hilflose zu befreien, zu Verkehrsunfällen, Wasser- und Sturmschäden. 15 Menschen hat sie gerettet - für einen kam jede Hilfe zu spät.

Größere Brände gab es in Pfullingen nicht, berichtete Stadtbrandmeister Wolfram Auch bei der Hauptversammlung der Pfullinger Feuerwehr. Doch rückte die Stützpunktfeuerwehr auch zum Brand einer Werkzeughalle in Engstingen aus und zum durch Blitzschlag verursachten Brand eines Ökonomiegebäudes nach Sonnenbühl-Genkingen.

Aktive greifbar »Das Feuerwehrwesen in Pfullingen ist sehr gut aufgestellt«, zeigte sich der Kommandant zufrieden: 82 Aktive zählt die Pfullinger Wehr, achtzig Prozent von ihnen kommen aus der eigenen Jugendformation, die es 2011 seit vierzig Jahren gibt, fünfzig Prozent der Aktiven arbeiten in Pfullingen. Damit ist eine sehr gute Tagesverfügbarkeit gewährleistet. Das Durchschnittsalter liegt bei 35 Jahren. »Der demografische Alterungsprozess ist hier noch nicht absehbar«, so Auch. Aus- und Fortbildungen sowie Einsatzübungen seien sehr wichtig, um die Einsätze qualitativ auf hohem Niveau abarbeiten zu können. Ein Beispiel dafür war im vergangenen Jahr die Einsatzübung Ursulabergtunnel zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz und benachbarten Feuerwehren.

»Die Ausstattung einer Feuerwehr als Teil der täglichen Daseinsvorsorge gehört zu den ureigensten Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung«, betont Wolfram Auch. Trotz Finanzkrise und kommunalem Sparkurs habe der Gemeinderat deshalb das Geld für den dringend notwendigen Ersatz des fast dreißig Jahre alten Trockentanklöschfahrzeugs genehmigt.

2011 steht für die Pfullinger Feuerwehr im Zeichen des Jugendfeuerwehr-Jubiläums und des Landesjugendfeuerwehrtags, der im Juli in Pfullingen ausgerichtet wird. Dort soll »die längste Eimerkette der Welt« zustande kommen.

Bürgermeister Rudolf Heß brachte dazu an diesem Abend schon mal die ersten Eimer mit - in den Stadtfarben Weiß, Blau, Rot und gefüllt mit Münzen, die dem Gewicht des Wassers entsprachen, das dort hineinkommen soll. Er sei dankbar, dass der damalige Kommandant Günter Auch die Jugendfeuerwehr gegründet habe. Junge Menschen lernten hier einiges für den Alltag und ihre Persönlichkeit, so der Schultes.

Gunther Hespeler, der neue Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes und Kommandant der Eninger Feuerwehr, versprach den Pfullingern für die Ausrichtung des Landesfeuerwehrtags und den Rekordversuch: »Wir werden euch unterstützen, wo wir können.«

Das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute für die Allgemeinheit betonten nicht nur Kommandant Auch und Bürgermeister Heß. Heß hatte ausgerechnet, dass ein Feuerwehrmann in vierzig Jahren Dienstzeit an 4 520 Einsätzen teilgenommen hat mit 6 780 Einsatzstunden. Insgesamt habe er von diesen vierzig Jahren insgesamt zehn Monate der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

Geehrt wurden für vierzigjährige Feuerwehr-Aktivität Walter Betz, Karl Mader und Klaus Wedekind. Seit 35 Jahren aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Pfullingen ist Reinhold Keppler, seit 30 Jahren Helmut Munz und seit 25 Jahren Alexander Ebner, Christian Hotz und Gerhard Keppler.

Ein knapp dreißigminütiger Film ließ die Ereignisse des vergangenen Jahres in der Pfullinger Feuerwehr noch einmal Revue passieren. (kab)