Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt ist eine Haltung – auch in
der Feuerwehr.
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt ist keine rein
organisatorische Aufgabe. Es ist eine Haltung. Eine Haltung, die Verantwortung übernimmt,
genau hinschaut, sensibel bleibt und konsequent handelt. Genau deshalb widmete sich die
Veranstaltung Anfang April im Feuerwehrhaus Pfullingen diesem wichtigen Thema – mit
großem Interesse und hoher Beteiligung.
Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen an diesem Abend zusammen –
überwiegend aus den Feuerwehren der Landkreise Reutlingen und Zollernalb, aber auch
Gäste aus den Kreisen Sigmaringen, Waldshut-Tiengen und anderen Hilfsorganisationen
waren vertreten. Diese hohe Beteiligung zeigt deutlich: Das Thema Kinderschutz bewegt –
und es betrifft uns alle.
Durch den Abend führte Manuela Buck, Fachgebietsleiterin „Menschen, Vielfalt und Soziales“
im Kreisfeuerwehrverband Reutlingen. Nach einleitenden Worten von Nicolas Waitzinger
(Vorsitzender des KFV Reutlingen) und Rainer Wenke (Fachgebiet Ausbildung) folgten die
Fachvorträge von zwei Expertinnen: Vertreterinnen der Fachberatungsstellen Wirbelwind e.V.
(Reutlingen) und Feuervogel e.V. (Zollernalbkreis) informierten fundiert und eindrucksvoll
über die Dynamiken sexualisierter Gewalt, mögliche Warnsignale und über Schutzfaktoren,
die Organisationen wie die Feuerwehr aufbauen können.
Die zentrale Botschaft des Abends: Kinderschutz beginnt nicht erst beim Verdacht. Er beginnt
bei der Haltung, mit der wir Kinder und Jugendliche begleiten. Und diese Haltung muss auch
in der Feuerwehr verankert sein – in unserer Jugendarbeit, in unseren Ausbildungsgruppen,
in der Kameradschaft.
Klar ist: Feuerwehr ist ein sicherer Ort. Damit das so bleibt – und damit er für alle Kinder und
Jugendlichen sicher bleibt –, braucht es Achtsamkeit, Wissen und Strukturen. Täterinnen und
Täter dürfen sich bei uns nicht wohl fühlen! Genau daran wollen wir nun arbeiten.
Im nächsten Schritt sollen gemeinsam mit interessierten Feuerwehren aus der Region
passgenaue Schutzkonzepte erarbeitet werden. Diese sollen nicht von oben verordnet,
sondern im Dialog mit den einzelnen Einheiten entwickelt werden – praxisnah, tragfähig und
verbindlich.
Denn Kinderschutz ist nicht die Aufgabe einzelner. Es ist unser gemeinsames Anliegen.
Kinderschutz ist Haltung. Und Haltung braucht Handlung.