Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Hauptversammlung mit Festakt

Grafenbergvon Ralf Wurster, Feuerwehr Grafenberg

125 Jahre Feuerwehr Grafenberg

- Hauptversammlung mit Festakt -

 Im Jahre 1886, also vor genau 125 Jahren wurde in Grafenberg zum ersten mal eine Feuerwehr, die heutige Freiwillige Feuerwehr Grafenberg gegründet. 1991 also vor 20 Jahren entschied man sich für die Sicherstellung des Nachwuchses eine Jugendfeuerwehr ins Leben zu rufen.

Diese beiden Jubiläen waren Anlass genug, um die diesjährige Hauptversammlung am vergangenen Samstag um einen Festakt zu erweitern und dies ausnahmsweise nicht im Feuerwehrhaus, sondern in der Grafenberger Festkelter zu feiern.

In seiner Begrüßung konnte Kommandant Stefan Kleemann die Mitglieder aller drei Abteilungen, also Aktive, Jugendfeuerwehr und Altersabteilung recht herzlich willkommen heißen. Ein besonderer Gruß galt den zahlreichen Jubiläumsgästen wie Ehrenkommandant Fritz Lutz, Bürgermeister Holger Dembek, den anwesenden Gemeinderäten, Kreisbrandmeister Walter Hermann, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Gunter Hespeler, den Vertretern der Feuerwehren aus Riederich, St. Johann, Metzingen, Bempflingen, Frickenhausen und Großbettlingen, den Vertretern der örtlichen Vereine, des DRK Großbettlingen und Metzingen sowie dem Revierleiter der Polizei Metzingen Heiko Kächele.

Da trotz des feierlichen Anlasses zu einer Hauptversammlung auch gewisse vorgeschriebene Pflichtpunkte gehören wurde der Abend in die zwei Teile „Versammlung“ und „Festakt“ unterteilt. Dem Jahresbericht des Kommandanten war zu entnehmen, dass die Grafenberger Wehr im Jahr 2010 insgesamt 19 Einsätze der unterschiedlichsten Art zu bewältigen hatte. Damit war das Jahr sehr arbeitsintensiv. Im Bereich Ausbildung nahmen vier Aktive an einem Truppführerlehrgang, zwei an einem Sprechfunkerlehrgang und drei an einem Maschinistenlehrgang teil. Zehn Atemschützer erlebten eine Weiterbildung im Brandcontainer. Zum Schluss seines Berichtes dankte der Kommandant allen, die so positiv mit der Wehr in Grafenberg zusammengearbeitet haben, vor allem aber den derzeit 45 aktiven Wehrleuten. Da alle weiteren Berichte in diesem Jahr rechtzeitig in gedruckter Form vorgelegt wurden konnte Bürgermeister Dembek direkt im Anschluss die Entlastungen vornehmen, die einstimmig erteilt wurden. Bei den nun folgenden Ehrungen konnten Steffen Imhof und Daniel Thüringer für 10 Dienstjahre geehrt werden. Martin Kleemann und Matthias Trost konnten auf 20 Jahre zurückblicken, während Bernd Früh und Eckard Thüringer nun bereits 30 Jahre Dienst in der Wehr tun. Gemäß der Dienstgradabzeichenregelung konnte Judith Bader zur Feuerwehrfrau befördert werden. Daniel Fischer, der krankheitsbedingt leider nicht anwesend sein konnte und Ralf Kittelberger dürfen sich ab sofort Hauptfeuerwehrmann nennen. Aus der eigenen Jugendfeuerwehr konnten Timo Kern, Markus Liedtke und Manuel Stiefel nun offiziell in die aktive Wehr übernommen werden. Leider musste auch ein Abgang verzeichnet werden. Nach 28 Dienstjahren schied Thomas Müller auf eigenen Wunsch aus der Wehr aus. Stefan Kleemann dankte Thomas Müller für seine langjährige Tätigkeit bei der Feuerwehr in der er auch viele Jahre das Amt des Gerätewartes begleitet hatte mit einem Weinpräsent. Der folgende Punkt Wahlen konnte schnell erledigt werden. Ralf Wurster wurde für weitere fünf Jahre in seinen beiden Ämtern als Schriftführer und Kassier ebenso einstimmig wiedergewählt, wie der Kassenprüfer Ralf Kittelberger. Nachdem nun die offizielle Hauptversammlung beendet war konnte der zweite Teil des Abends, der Festakt zum 125-jährigen Jubiläum der Feuerwehr beginnen.

In seiner Festansprache ging Kommandant Stefan Kleemann ausführlich auf die Geschichte des Feuerwehrwesens in Grafenberger ein. Mit Zitaten aus dem Grafenberger Heimatbuch konnte er den Gästen näher bringen, wie die Bekämpfung von Bränden vor der Gründung der ersten Feuerwehr im Ort ablief. Am 18. Mai 1886 wurde dann vom Gemeinderat die erste Feuerwehr von Grafenberg, damals noch als Pflichtfeuerwehr gegründet. Die heutige Freiwillige Feuerwehr wurde am 27. April 1929 mit damals 36 Freiwilligen ins leben gerufen. 1931, so der Kommandant weiter, konnte eine fahrbare Magirus-Steigleiter angeschafft werden, welcher 1932 ein Hydrantenwagen und 1944 eine gebrauchte Motorspritze folgte. 1966 konnte das erste Fahrzeug der Wehr, ein Tragkraftspritzenfahrzeug der Marke Ford Transit angeschafft werden, mit dem man dann 1975 vom Rathaus in der Bergstraße ins neu erbaute Feuerwehrhaus am Festplatz umziehen konnte. Weitere sehr wichtige Jahre in der Geschichte der Wehr sollten folgen. 1977 konnte ein großes Löschgruppenfahrzeug LF 8 angeschafft werden. 1986, rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum konnte dann das erste wasserführende Fahrzeug ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in Betrieb genommen werden. 1987 wurde die Altersabteilung für verdiente Wehrmänner gegründet. Auf initiative von Bürgermeister Holger Dembek konnte vor 20 Jahren, also im Jahre 1991 die Jugendfeuerwehr gegründet werden, aus der heute 58 % alle aktiven Mitglieder kommen. Seit dem Jahre 1990 wurde ständig die technische- und persönliche Ausrüstung der Wehr verbessert, so dass man heute über eine moderne Schutzkleidung, zeitgemäße Fahrzeuge und ein erweitertes Gerätehaus verfügen könne. Zum Schluss seiner Festrede hatte der Kommandant eine mit Musik unterlegte Bilderpräsentation vorbereitet, die nun alle Anwesenden in Ruhe und mit einem schmunzeln sehen konnten. Da es auch 20 Jahre Jugendfeuerwehr zu feiern gab folgte eine ebenso interessante Präsentation der Jugendfeuerwehr, die Jugendwart Steffen Imhof erstellt hatte. Die Reihe der nun folgenden Grußworte eröffnete Bürgermeister Holger Dembek. Heute sei ein guter Tag für Grafenberg, die Feuerwehr feiert Jubiläum, wozu er im Namen des Gemeinderates und der Bürgerschaft recht herzlich gratulieren wolle. Mit einigen Worten entführte der Bürgermeister die Gäste in die Welt des Gründungsjahres 1886, in dem auch das Automobil erfunden wurde. Weiter zeigte er auf, welchen Wandel das Dorf in diesen 125 Jahren, speziell in den letzten 60 Jahren vollzogen habe. Wichtig sei, dass die Feuerwehr ständig mitgewachsen sei und Verantwortung übernommen habe. Die Begriffe retten, bergen, schützen seien eine hohe Herausforderung der sich die Wehr stelle und auch voll gerecht werde, hierfür möchte er herzlichen Dank sagen. Darüber hinaus habe er den Eindruck, dass der Dienst in der Feuerwehr Spaß mache. Die Feuerwehr sei gut aufgestellt, aber man müsse am Ball bleiben. Zum Schluss bedankte sich Bürgermeister Dembek bei allen Feuerwehrmitgliedern für ihr Engagement zu Gunsten der Bürger. Er wünsche sich für die Wehr eine gute Zukunft, was bedeute, eine gute Kameradschaft, guten Zusammenhalt, dass alle Gesund bleiben und dass es auch in 125 Jahren noch eine Feuerwehr gebe. Als Dank und Geschenk brachte der Bürgermeister eine Einladung zu einem geselligen Abend mit, die freudig aufgenommen wurde. Kreisbrandmeister Walter Hermann ging in seiner Rede kurz auf den ersten Teil des Abends, die Hauptversammlung ein. Zum Jubiläum freute er sich die Grüße des Landrates Thomas Reumann überbringen zu dürfen. Auch er hielt eine Rückschau auf die Geschichte und freute sich festzustellen dass die letzten 125 Jahre in Grafenberg mit Schwung und Elan bewältigt werden konnten. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Gunter Hespeler bedankte sich für die Einladung und überbrachte die Grüße aller Feuerwehren des Landkreis Reutlingen. An die Gründung der Jugendfeuerwehr könne er sich persönlich noch gut erinnern. Er dankte allen aktiven für Ihren Einsatz und wünschte allen ein immer gesundes Zurückkommen. Als Geschenk des Verbandes freute er sich einen Geldbetrag zur Verwendung bei einer kameradschaftlichen Veranstaltung überbringen zu dürfen. Michael Henzler und Bernd Streicher, die Kommandanten aus Großbettlingen und Frickenhausen freuten sich auch im Namen der Wehren aus Bempflingen und Kohlberg als Nachbarwehren im Landkreis Esslingen einen „Amunit“ mit Widmung als Geschenk übergeben zu dürfen. Auch Heiko Kächele, Revierleiter der Polizei Metzingen bedankte sich kurz für die Einladung, bevor Frank Schaich vom DRK Großbettlingen die Reihe der Grußworte zum Jubiläum beendete. Auch er freute sich über die Einladung, bestätigte eine hervorragende Zusammenarbeit und versicherte, dass die derzeit offenen Themen wie das Problem der Landkreisübergreifenden Alarmierung in Arbeit seien.

Zum Schluss konnte Kommandant Stefan Kleemann noch verkünden, dass jeder Anwesende als Erinnerung an den heutigen Tag einen extra zum Jubiläum hergestellten Weinrömer mit nach Hause nehmen dürfe. Da man Feste auch feiern müsse, so der Kommandant lud er anschließend zum Vesper und gemütlichen Beisammensein im Kreise der Feuerwehr ein.