Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Hauptversammlung der Feuerwehr Reutlingen

Zu 1.487 Einsätzen wurde die Reutlinger Feuerwehr im Jahr 2014 gerufen. Darunter waren 366 Brände, die bekämpft werden mussten und 280 Fehl- und Täuschungsalarme. 145 Menschen mussten aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet werden. Für 24 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Dies berichtete der Reutlinger Feuerwehrkommandant, Ltd. Branddirektor Harald Herrmann anlässlich der Hauptversammlung in der Feuerwache am vergangenen Freitagabend.

In seinem Bericht ging er darauf ein, dass die Brände in Reutlingen sich auf einem hohen Niveau bewegen und immer gefährlicher werden. Die Brandverläufe haben sich durch die veränderten Bauweisen und den Wärmeschutz geändert und bergen heute erhebliche Risiken für die Einsatzkräfte, wie die Vorkommnisse in Leverkusen und Hilden gezeigt hätten.

Die Rauchwarnmelderpficht, so Herrmann, sei ein wichtiger Schritt zu mehr Sicherheit für die Bürger. Sie führe aber zu steigenden Einsatzzahlen. 2014 sei die Reutlinger Feuerwehr 13 mal wegen ausgelöster Rauchwarnmelder alarmiert worden, wobei in 6 Fällen eine Fehlalarmierung vorgelegen habe. Wenn letztlich in den 49.000 Wohnungen der Stadt rund 150.000 Rauchwarnmelder montiert seien, werde die Alarmierungshäufigkeit deutlich ansteigen.

Mit Sorge ging der Kommandant auf die Entwicklungen zur Verkehrsberuhigung, insbesondere der Schaffung von Kreisverkehren, den geplanten Straßenrückbau mit versetzter Parkierung und Tempo 30 - Zonen ein. Die Entwicklung beinhalte einen Zielkonflikt zwischen gewünschter Verkehrsentlastung und der schnellen Hilfe im Notfall.

Ebenso kritisch sprach Herrmann die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen zum Luftreinhalteplan an. Wenn täglich weitere 1.400 LKWs auf die Ost-West-Trasse geleitet werden, werden die Lösch- und Rettungsfahrzeuge nicht mehr zeitgerecht die Einsatzstellen in der Ost- und Nordstadt erreichen können. Bereits heute staue sich der Verkehr in den Hauptverkehrszeiten auf der Schieferstrasse in erheblichen Maße zurück und lasse ein Durchfahren in der Rettungsgasse oft nicht mehr zu.

Herrmann ging nach einem kurzen Blick auf das Weltgeschehen in seinem Bericht in 5 Punkten auf die aktuellen Feuerwehrthemen der Reutlinger Wehr ein. Zudem gab er einen Ausblick auf das Jahr 2015.

Die Mannschaftsstärken der Einsatzabteilungen konnten mit 70 Einsatzbeamten und 414 Feuerwehrangehörigen in den Einsatzabteilungen leicht ausgebaut werden. Die Altersstruktur in den Einsatzabteilungen sei stimmig, mit der Einrichtung der Kinder- und Jugendfeuerwehr sei die Feuerwehr für die Zukunft gut vorbereitet.

Die Ausbildung in den Einsatzabteilungen und in der Berufsfeuerwehr sei ein Schwerpunkt des Jahres 2014 gewesen. 19 neue Feuerwehrfrauen und -Männer seien ausgebildet und in die Einsatzabteilungen übernommen worden.

Die technische Ausstattung bezeichnete Herrmann als gut, mit der Auslieferung von zwei Löschgruppenfahrzeugen und dem Feuerwehrkran sei die kontinuierliche Ersatzbeschaffung und Erneuerung des Fahrzeugparks fortgesetzt worden. Die Ersatzbeschaffung eines weiteren Löschgruppenfahrzeuges und eines Einsatzleitwagens sei eingeleitet, die Auslieferung sei von den Auftragnehmern zur Jahresmitte angekündigt.

Die hagelbedingte Sanierung von 7 Feuerwehrgebäuden konnte abgeschlossen werden. Die Sanierung des Feuerwehrhauses in Sondelfingen und der Bau der Halle für die Abrollbehälter auf dem Gelände der Feuerwache laufen planmäßig.

Für 2015 stehen viele Themen auf der Agenda. Ein Schwerpunkt sei die Beratung der Fortschreibung der 6. mittelfristigen Bedarfsplanung im Gemeinderat. Herrmann bedankte sich für das gute und konstruktive Miteinander bei seinen Mannschaften und Führungskräften, aber auch beim Bürgermeisteramt, den städtischen Ämtern, beim Kreisbrandmeister, dem DRK-Kreisverband Reutlingen, der Polizei und den Hilfsorganisationen.

Herrmann freute sich auch über die Anwesenheit des neuen Kreishandwerksmeisters Dieter Laible. \"Wir sind darauf angewiesen, dass die Arbeitgeber die Feuerwehrangehörigen im Einsatzfalle freistellen\".

Bürgermeister Alexander Kreher dankte den Einsatzabteilungen und den Führungskräften für ihr Engagement und bezeichnete die Reutlinger Feuerwehr als den wichtigsten Pfeiler der Sicherheit in der Stadt Reutlingen. \"Sie alle tragen dazu bei, dass wir in Reutlingen gut schlafen können\", so Kreher.

 

Bild 1 zeigt Kommandant Harald Herrmann bei seinem Bericht zur Hauptversammlung 2015.

Bild 2 zeigt Bürgermeister Alexander Kreher bei seiner Ansprache.

Bild 3 zeigt die vollbesetzte Fahrzeughalle in der Reutlinger Feuerwache.