Katastrophenschutz - Pfullinger Feuerwehr erhält vom Bund ein neues Fahrzeug für seinen Dekontaminationszug
Gute Ausrüstung ist ein Muss
VON UWE SAUTTER
PFULLINGEN. Wenn es nie gebraucht würde, das wäre allen am liebsten. Doch das ist eher unwahrscheinlich. Landrat Thomas Reumann erinnerte bei der Übergabe eines Löschgruppenfahrzeuges an die Pfullinger Feuerwehr, dass Katastrophen nicht nur im Ausland passieren. Das Hochwasser im Killertal 2008 habe gezeigt, dass »Wasser schnell kommt und schnell geht« - und dass es gut ist, auf den Katastrophenfall vorbereitet zu sein. Drei Fahrzeuge bekommt der Landkreis vom Bund, um im Bedarfsfall angemessen reagieren zu können. Das Erste davon hat jetzt die Pfullinger Feuerwehr erhalten. Im Laufe des Jahres 2012 bekommen auch die Feuerwehren in Engstingen und Reutlingen eines der Fahrzeuge zum Stückpreis von rund 230 000 Euro.
ABC-Zug jetzt komplett Der Katastrophenschutz arbeite oft im Hintergrund, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Den 4 000 ehrenamtlichen Helfern im Landkreis dankte Reumann bei der Schlüsselübergabe an den Pfullinger Kommandanten Dietmar Rall ausdrücklich. Diese gingen bei ihrem Einsatz oft ein hohes Risiko ein. Deshalb müsse die Gesellschaft für eine gute und zeitgemäße Ausstattung der Helfer sorgen. Der Katastrophenschutz sei früher eher ein Stiefkind des Bundes gewesen, das habe sich in den vergangenen Jahren geändert.
»Das Fahrzeug ist die ideale Ergänzung für die Pfullinger Wehr«, fügte Reumann an. Seit 1976 hat diese einen ABC-Zug, ist im Katastrophenfall für die Dekontamination zuständig. Seit 1999 haben die Pfullinger ein Fahrzeug, auf dem etwa ein Zelt für diese Aufgabe untergebracht ist. Bisher musste mit diesem immer ein Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr ausrücken. Was besonders bei Überlandeinsätzen eigentlich nicht vorgesehen war, weil dadurch die Schlagkraft der Wehr vor Ort litt. Das ist jetzt vorbei. Dietmar Rall freut sich, dass jetzt ein kompletter Zug ausrücken kann und mit dem neuen Katastrophen-Löschgruppenfahrzeug die Wasser- und Stromversorgung des Dekontaminationszeltes schnell sichergestellt werden kann.
Schnell im Einsatz Doch nicht nur im Katastropenfall wird das Fahrzeug ausrücken. Die Pfullinger Wehr kann es auch bei den üblichen Einsätzen nutzen. Die Fähigkeit, mit nur zwei Mann in kürzester Zeit 600 Meter Schlauch zu verlegen, erleichtert vor allem die Brandbekämpfung im Außenbereich erheblich.
Reumann hat sich die Ausstattungsliste des Fahrzeuges übrigens genau angesehen und sich dabei vor allem über zwei Feuerpatschen mit Stiellänge 2,40 Meter und über die zwei Stoßbesen, Stiellänge, 1,40 Meter gefreut. »Damit kann ich was anfangen.« Die Feuerwehr auch, wie Kreisbrandmeister Wolfram Auch bei der Fahrzeugbesichtigung erläuterte. Mit zu den Gästen gehörten auch Vertreter des Landratsamtes, des Regierungspräsidiums und des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr, denn diese unterstützt im Katastrophenfall die ehrenamtlichen Helfer.
Bürgermeister Rudolf Heß hatte in seiner Rede auf die überörtlichen Aufgaben der Pfullinger Feuerwehr hingewiesen und dabei unter anderem an die Einsätze während der Fußball-WM 2006 oder des NATO-Gipfeltreffens in Baden-Baden 2009 erwähnt. Eine Stärke der Männer um Dietmar Rall, so der Bürgermeister weiter, sei ihre gute Abrufbarkeit. 50 Prozent der Truppe arbeiteten in Pfullingen, so könnten die Fahrzeuge - auch dank des großen Verständnisses der Arbeitgeber - schnell besetzt werden. (GEA)
http://www.gea.de/region+reutlingen/pfullingen+eningen+lichtenstein/gute+ausruestung+ist+ein+muss.2343033.htm