Einsatz in luftiger Höhe
Feuerwehr übt Rettungsmaßnahmen an der Hochschule
Noch ist es ruhig auf dem Campus Hohbuch – das Wintersemester startet erst in zwei Wochen und die Studierenden genießen ihre Semesterferien. Doch an diesem Freitag herrscht plötzlich Aufregung. Rot uniformierte Männer sind auf dem Dach von Gebäude 2 am Werk, ausgerüstet mit Gürteln voller Karabinerhaken und jeder Menge Seilen. Und noch bevor sich der ein oder andere fragen kann, was über ihm geschieht, sausen auch schon die ersten Personen an den Fenstern der Hochschulbüros vorbei.
Was aussieht wie eine Notsituation, ist glücklicherweise nur Übung. Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Reutlingen nutzt den Campus, um für den Ernstfall zu trainieren. Dabei kommt das Schrägseil zum Einsatz – eine Konstruktion, die vom Dach des Gebäudes bis hinunter in den Innenhof gespannt ist und als zusätzlicher Rettungsweg dient. „Falls es nicht möglich ist, Menschen über das Treppenhaus zu evakuieren, zum Beispiel auf Grund eines Brands, können wir sie so vom Dach abseilen“, erklärt Feuerwehrmann Thomas Müßle.
Als freiwillige Testobjekte stellen sich an diesem Tag Hochschulmitarbeiterinnen Evi Zeisel und Anke Schnitzer zur Verfügung. Durch ein Geschirr gesichert und mit einem Feuerwehrmann verbunden, werden sie langsam nacheinander 15 Meter in die Tiefe gelassen, bis sie wieder sicheren Boden unter den Füßen spüren. Alternativ zum Hängesitz können die Höhenretter auch eine Trage zur schonenden Rettung an dem Schrägseil befestigen.
Die seit 1995 existierende Höhenrettungsgruppe setzt sich aus 28 Männern der Berufs- und freiwilligen Feuerwehr zusammen. Unter Leitung von Bernd Schnitzer üben sie regelmäßig das Abseilen von künstlich errichteten Gebäuden. Die Hochschule Reutlingen ist dabei ein beliebter Trainingsort, der etwa alle 2 Jahre genutzt wird.
Bilder und Text:
Juliane Schreinert
Hochschule Reutlingen