Am Donnerstag, 14. September, ist Bundesweiter Warntag. Auch in Reutlingen werden dann Sirenen heulen – zumindest in der Nähe der Echaz. Dort wurden vier Sirenen installiert, die am Warntag getestet werden. Eine fünfte ist ab Oktober betriebsbereit.
Zwischen 11:00 und 11:45 Uhr soll der bundesweite Test-Alarm ausgelöst werden. Ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton wird dann zu hören sein, wenig später gefolgt von der Entwarnung: ein gleichbleibender Heulton.
Die Sirenen werden zunächst vor allem bei schlagartigen Überflutungen der Echaz zum Einsatz kommen. „Wir machen Lärm, um die Bevölkerung schnell warnen zu können“, beschreibt es Feuerwehrkommandant Stefan Hermann. Mit den Sirenen solle zunächst die Aufmerksamkeit der Anwohner erregt werden. Dann folgt der zweite Schritt: „Die Bevölkerung kann sich nach dem Sirenenton beispielsweise in Warn-Apps oder im Radio näher informieren“, erklärt Hermann. Durch diesen „Warn-Mix“ wird also zunächst die Information, dass eine Gefahrenlage vorliegt verbreitet und anschließend, um welche es sich handelt und was zu tun ist.
Auch mobile Sirenen können in Katastrophenfällen von der Reutlinger Feuerwehr eingesetzt werden. Diese Lautsprecherfahrzeuge sollen bei ihrem Weg durch Reutlingen konkrete Warnungen und Anweisungen absetzen, sind aber weniger laut als die neuen Sirenen und brauchen entsprechend Zeit, um großflächig zu warnen.
Installiert wurden die Sirenen am Klinikum am Steinenberg, an der Eichendorff-Realschule, an der Feuerwache Reutlingen Hauffstraße und am Feuerwehrhaus Betzingen. An der Hermann-Kurz-Schule geht im Oktober eine weitere Sirene in Betrieb. Die neuen Sirenen wurden vom Bund gefördert. Mit den Fördermitteln konnten zunächst fünf Sirenen finanziert werden. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei rund 107.000 Euro, gut die Hälfte davon werden durch die Fördermittel abgedeckt.
Weil dort zuletzt immer wieder Starkregen für Überflutungen gesorgt hatte, wurde entscheiden, zunächst entlang der Echaz ein Sirenennetz aufzubauen. „Der Pegel der Echaz kann innerhalb von 15 Minuten um zwei Meter steigen“, weiß Miran Gorisek, verantwortlich für die „Spezielle Einsatzplanung“ bei der Reutlinger Feuerwehr. Durch eine frühzeitige Sirenen-Warnung könnten Anwohner früher mit dem Schutz von Hab und Gut beginnen und hätten mehr Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.
Feuerwehrkommandant Hermann hofft aber auf eine erneute Auflage des Bundes-Förderprogramms. Ziel sei es, in den kommenden Jahren in weiteren Schritten das Sirenennetz in Reutlingen flächendeckend auszubauen, um in Zukunft bei den unterschiedlichsten Gefahrensituationen Aufmerksamkeit erzeugen zu können.