Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

Suchergebnis löschen

Sicherheitstag Reutlingen

von Generalanzeiger Reutlingen

Aktionen - Organisationen geben in der Reutlinger City Einblicke in ihre Arbeit. Statt Besuchern strömte der Regen
Löschwasser von oben und unten

VON CARINA STEFAK

 

REUTLINGEN. Um halb zwei am Sonntagmittag ist die Welt noch in Ordnung. Der Himmel hängt voll grauer Wolken, aber die Reutlinger sind bester Dinge - und sie sind auf der Gass'. Das dürfte die Veranstalter des elften Sicherheitstags und des Verkaufssonntags, die Arbeitsgemeinschaft der Reutlinger Hilfsorganisationen und »RT aktiv«, gefreut haben. Auch den Vierbeinern der DRK-Hundestaffel scheint der Nieselregen nichts auszumachen. Tapfer meistern sie ihren auf dem Marktplatz aufgebauten Parcours: Auf einem Balken balancieren, eine Wippe überqueren, durch Gitter und dunkle Röhren kriechen, all das klappt (mit Leckerli) fast reibungslos.

Ein Tauchcontainer am ZOB, eine Fettexplosion bei der Markthalle, alles rund um die Erste Hilfe, erstmals Wissenswertes zur Höhlenrettung - quer durch die Innenstadt können sich die Besucher des Sicherheitstages mit Informationen eindecken und allerhand spannende Eindrücke sammeln. Die Kleinsten haben dabei das größte Interesse.

Sie lassen sich alles ganz genau erklären. So wie Nicolas Budig. Eben saß der Fünfjährige noch beim Spitalhof auf dem grünen Polizeimotorrad, kurz darauf sieht man ihn am Tübinger Tor neugierig in einen Rettungwagen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) lugen. Nicolas findet's spannend, alles auszukundschaften. Seine Mutter kann ihn nur bestärken. »Die Organisationen leisten Dienste für uns Bürger und ich finde es schön, dass sie sich der Öffentlichkeit präsentieren. So verlieren die Kinder die Scheu«, sagt Angela Budig.

Die Kleinen machen große Augen Feuerwehrautos, Polizeiwagen, Blaulicht, da machen die Kleinen große Augen. Aber auch für die Größeren, die als Schüler täglich im Straßenverkehr unterwegs sind, ist Sicherheit wichtig. Die Polizei gibt Tipps, wie sie auch in der dunklen Jahreszeit gut sichtbar sind. Und wie ist die Resonanz? »Egal, ob es um spezielle Tagfahrlichter fürs Fahrrad oder um ein gutes Schloss geht - das Thema Sicherheit ist nicht leicht zu verkaufen«, weiß Thomas Steigenberger von der Verkehrsprävention. »Aber besonders die Leute, die Kinder haben, bleiben gerne stehen, um sich gezielt zu informieren.«

Ein Schwerpunkt des diesjährigen Sicherheitstags liegt auf den Jugendgruppen der verschiedenen Organisationen. Wie gut sie zusammen funktionieren, stellt der Nachwuchs der Feuerwehr sowie die Jugendabteilungen von DRK und THW (Technisches Hilfswerk) am Nachmittag auf dem Marktplatz unter Beweis. Ausgangssituation ist ein simulierter Hauseinsturz. Herumliegende Gegenstände stellen die »Trümmer« dar, aus denen ein vermeintlich verletztes Mädchen befreit werden muss.

Die jugendlichen Retter kriechen auf dem Boden herum, löschen nebenbei noch einen Brand in der Nähe des »Opfers« und ziehen die Übung tapfer durch. Inzwischen strömt der Regen immer stärker, die Stimmung der Besucher sinkt zunehmend und immer mehr von ihnen ziehen sich in die Geschäfte zurück. Einer, der das Wetter nimmt wie's kommt, ist Harald Klingler aus Bad Urach. »Das ist doch eine gute Gelegenheit, nach draußen zu gehen, wenn so was geboten ist«, findet er. Hauptsächlich sei er aber wegen der Enkel da, sagt er und grinst.

Ein Lächeln hat am Ende des Tages auch Dr. Georg Belge, stellvertretender Feuerwehrkommandant, übrig. Obwohl viele Besucher wegen des schlechten Wetters in die Geschäfte gedrängt hätten, »waren bei den Übungen noch einige auf den Straßen«. Edgar Lehmann, zweiter Vorsitzender von »RT aktiv« schätzt die Besucherzahl auf 30 000.

Belge und alle Sicherheitsorganisationen freuen sich über einen reibungslosen Ablauf - in der City und auch im Industriegebiet Mark West. »Die gute Zusammenarbeit der Reutlinger Hilfsorganisationen und die langen Vorbereitungen haben sich ausgezahlt.« Besonders die Jugendgruppen hätten bewiesen, »dass sie prima miteinander können«. (GEA)