Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Hauptversammlung - Reutlinger Feuerwehr

von GEA Reutlingen

Hauptversammlung - Reutlinger Feuerwehr hat 2010 über tausend Einsätze bewältigt und 186 Menschen gerettet
Gerhard Nagel wiedergewählt

Von Christoph B. Ströhle

REUTLINGEN. »Wir können uns auf Sie verlassen. Sie sind da, wenn man sie braucht.« Mit diesen Worten hat Oberbürgermeisterin Barbara Bosch am Freitag den Menschen gedankt, die »buchstäblich für uns alle durchs Feuer gehen«. Oder durchs Wasser. Bei der Hauptversammlung der Reutlinger Feuerwehr ließ die Rathaus-Chefin die Anstrengungen beim Hochwasser im Rems-Murr-Kreis vor wenigen Tagen nicht unerwähnt. »In seltenen Fällen wie diesen kann man auch dann helfen, wenn man auf Sand baut«, sagte sie.

Zum Betrieb einer Sandsack-Füllanlage waren 22 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehrabteilungen Bronnweiler, Degerschlacht und Mittelstadt sowie der Berufsfeuerwehr dort im Einsatz. 2 300 Sandsäcke konnten zum Schutz gegen das Hochwasser zur Verfügung gestellt werden. Wie ihr aus dem Rems-Murr-Kreis zu Ohren gekommen sei, hätten die Achalmstädter durch ihr geschlossenes Auftreten, ihre Professionalität und Zuverlässigkeit einen »Mordseindruck« hinterlassen, sagte Bosch, die in der voll besetzten Feuerwache weiter betonte, dass »gerade das verzahnte Miteinander der Abteilungen in den Stadtbezirken und der Berufsfeuerwehr die Stärke unserer Wehr ausmacht«.

Jürgen Simon, Leiter der DRK-Rettungshundestaffel, bedankte sich im Namen der Arbeitsgemeinschaft der Reutlinger Hilfsorganisationen für die gute Zusammenarbeit, etwa beim elften Reutlinger Sicherheitstag.

1 070 Mal mussten die 471 Feuerwehrleute im Haupt- und Ehrenamt vergangenes Jahr ausrücken: 287 Mal mussten sie Brände bekämpfen, 565 Mal technische Hilfe leisten. In 218 Fällen war ein Fehl- oder Täuschungsalarm Ursache für die Alarmierung. Insgesamt waren alle Einsatzarten rückläufig.

Mehr »hilflose Personen« Die Einsätze mit Personenrettungen sind jedoch weiter angestiegen, wobei die Einsatzart »hilflose Person in Wohnung« nochmals um knapp sieben Prozent zunahm. »Erfreulich ist der Rückgang der Fehlalarmierungen«, sagte Reutlingens Feuerwehrkommandant Harald Herrmann, der insgesamt von einem »normalen« Feuerwehrjahr sprach.

186 Menschen waren aus lebensbedrohlichen Lagen zu retten, 16 Personen konnten allerdings nur noch tot geborgen werden. Als besondere Einsätze nannte Herrmann den Kellerbrand in einem achtstöckigen Wohnhaus in der Gustav-Groß-Straße, bei dem allein 23 Menschen aus dem komplett verrauchten Gebäude gebracht werden mussten, sowie die große Zahl von schweren Verkehrsunfällen, bei denen der Einsatz des Feuerwehrkrans notwendig wurde.

Nicht ungefährlich war überdies ein Verkehrsunfall auf der Lederstraße, in den ein Transporter, der 1,5 Tonnen Sprengstoff geladen hatte, verwickelt war.

Trotz aller Sparzwänge sei die Reutlinger Wehr nach wie vor »schlagkräftig aufgestellt«, unterstrich Herrmann. Der Personalstand konnte im Vergleich zu den Vorjahren gehalten werden. Die Freiwilligen Feuerwehren konnten 18 neue Mitarbeiter in ihren Reihen begrüßen, darunter auch zwei Frauen. Aufgrund einer »kritischen Tagesverfügbarkeit« in einigen Abteilungen sei es aber nach wie vor notwendig, neben der Berufsfeuerwehr zwei Abteilungen gleichzeitig zu alarmieren, um die Vorgaben zur Leistungsfähigkeit zu erfüllen.

Augenmerk auf Nachwuchs »Wir wissen, dass durch die kommende Bevölkerungsentwicklung weniger Menschen den Weg in die Feuerwehr finden werden. Umso mehr müssen wir ein besonderes Augenmerk auf die Jugendfeuerwehr, unsere Nachwuchsorganisation, legen«, appellierte Herrmann an die Versammelten, die abschließend mit großer Mehrheit Gerhard Nagel für fünf weitere Jahre ins Amt des stellvertretenden Freiwilligen Feuerwehrkommandanten wählten.

Einem Beschluss des Gemeinderats folgend ernannte Oberbürgermeisterin Barbara Bosch Hauptbrandmeister Helmut Dietrich aus Rommelsbach zum Ehrenkommandanten und verlieh ihm zudem die Ehrenplakette der Reutlinger Feuerwehr in Silber. Er scheidet nach 33 Jahren aus dem aktiven Freiwilligen-Dienst aus. (GEA)
Hauptversammlung der Reutlinger Feuerwehr
Im Verlauf der Hauptversammlung der Reutlinger Feuerwehr wurden zahlreiche Aktive für 25 und 40 Jahre Zugehörigkeit geehrt. Auszeichnungen für 25 Jahre Dienst in der Feuerwehr erhielten:

Harry Czebeka (Betzingen), Jürgen Frei (Berufsfeuerwehr), Jürgen Maier (Ohmenhausen), Thomas Müßle (Berufsfeuerwehr), Wolfgang Schreiber (Bronnweiler), Volker Straub (Betzingen) und Frank Wittel (Sondelfingen).

Ein goldenes Ehrenzeichen des Landes für 40 Jahre Dienst bekamen Wolfgang Veit (Reicheneck) und Werner Knecht (Mittelstadt).

Die Landesehrennadel der Jugendfeuerwehr ging an Kathrin Pregizer (Oferdingen) und Joachim Schäfer (Altenburg).

Gerhard Nagel (Oferdingen), Dieter Notter, Martin Reicherter, Hans-Joachim Wezel (allesamt von der Berufsfeuerwehr) wurden für hervorragende Leistungen im Feuerlöschwesen mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.

Städtische Ehrenplaketten in Bronze für Verdienste um das Feuerwehrwesen wurden vergeben an: Uwe Glazle (Altenburg), Markus Henes (Degerschlacht), Thomas Manz (Rommelsbach), Benjamin Mauser (Sickenhausen), Klaus Nagel (Sickenhausen), Karl-Heinz Rau (Altersabteilung), Christian Wittel (Stadtmitte), Frank Wittel (Sondelfingen) und Eberhard Zindel (Sondelfingen). Christoph Haas (Stadtmitte), Peter Lauer (Oferdingen), Klaus Nagel (Sickenhausen), Sven Schwarz (Gönningen), Axel Walker (Degerschlacht) sowie Johannes Böhringer (Mittelstadt), Andreas Fischinger (Degerschlacht) und Edgar Pregizer (Oferdingen) wurden befördert.

Helmut Dietrich aus Rommelsbach wurde nach 33 Jahren im aktiven Dienst der Freiwilligen Wehr zum Ehrenkommandanten ernannt und erhielt die silberne Ehrenplakette. (cbs)